Finanzminister Peer Steinbrück sieht in der weltweiten Finanzkrise auch ein Risiko für die deutsche Volkswirtschaft. Auch wenn er gleichzeitig vor Überreaktionen warnt. Er sagt: „Es gibt keinen Anlass, an der Stabilität des deutschen Finanzsystems zu zweifeln.“

Berlin. Steinbrück (SPD) weiter: "Obwohl diese Finanzmarktkrise zweifellos das größte konjunkturelle Risiko auch für die deutsche Volkswirtschaft darstellt, halte ich die möglichen Auswirkungen auf uns (...) für begrenzt." Das sagte er zum Auftakt der Bundestags-Beratungen über den Haushaltsentwurf für 2009 in Berlin.

"Nach den uns vorliegenden Informationen bewegen sich die finanziellen Engagements deutscher Kreditinstitute bei Lehman Brothers Holding (...) in einem überschaubaren Rahmen und sind verkraftbar", sagte Steinbrück laut Redemanuskript. "Wir erleben gegenwärtig die größte Finanzmarktkrise aller Zeiten in den USA." Die US-Investmentbank Lehman Brothers hatte am Montag Insolvenz angemeldet, was weltweit zu Kursverlusten führte.

Steinbrück bekräftigte die Konjunkturprognosen der Bundesregierung. "Es gibt keinen Grund, aufgrund eines unbestrittenen konjunkturellen Abschwungs Untergangsszenarien zu malen." Im laufenden Jahr halte er ein Wachstum von 1,7 Prozent für realistisch.

Auch wenn das Wachstum 2009 schwächer ausfallen dürfte, könne von einer anhaltenden Rezession keine Rede sein, sagte der Finanzminister. "Wir befinden uns in einem Abschwung, es gibt Abwärtsrisiken aus der internationalen Entwicklung. Aber eine Wirtschaft mit positiver Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ist nicht in einer Rezession." Einem staatlichen Konjunkturprogramm erteilte Steinbrück erneut eine Absage.