Etwa neun Kilometer nördlich von Kundus wurde am Morgen eine Patrouille deutscher Soldaten beschossen.

Berlin. Die Bundeswehr ist heute in der nordafghanischen Provinz Kundus erneut angegriffen worden. Verletzte habe es nicht gegeben, teilte das Verteidigungsministerium in Berlin mit. Eine Patrouille sei rund neun Kilometer nördlich von Kundus- Stadt mit Handfeuerwaffen beschossen worden. Ferner seien Explosionen gehört worden. Der Sicherheitschef der Provinz, Abdul Rahman Aqtash, sprach von einem Selbstmordanschlag mit einem getöteten Zivilisten in der Nähe des Konvois.

Ein Nato-Sprecher in Masar-i-Scharif betonte, sollte es sich bei den Detonationen um einen Selbstmordanschlag gehandelt haben, habe dieser nicht den Soldaten gegolten. "Wir sehen das wegen der räumlichen Entfernung nicht in einem inneren Zusammenhang." Die Taliban teilten dagegen im Internet mit, einer ihrer Kämpfer habe einen Selbstmordanschlag auf die Bundeswehr in Kundus verübt. Dabei seien elf deutsche Soldaten getötet worden. Angaben der Taliban zu Opferzahlen bei ihren Anschlägen gelten als stark übertrieben.

In Kundus-Stadt halten sich nach Erkenntnissen des Provinzgouverneurs vier Selbstmordattentäter für Anschläge bereit. Er selber sei ein mögliches Ziel, sagte Gouverneur Engineer Mohammad Omar. Die Attentäter seien aus den halbautonomen pakistanischen Stammesgebieten an der Grenze zu Afghanistan nach Kundus gekommen.

Omar sagte: "Wir haben viele Sicherheitsprobleme." Die Stadt sei unter Kontrolle, die Distrikte in der restlichen Provinz Kundus seien aber problematisch. Für die Taliban sei ihre frühere nordafghanische Hochburg Kundus zu einem wichtigen Operationsgebiet geworden.