Zehn Tage nach dem Madrider Flugzeugunglück sind alle 154 Todesopfer identifiziert. Dies gab das spanische Innenministerium bekannt.

Madrid. Die Feststellung der Identität war bei einem Teil der Toten dadurch erschwert worden, dass die Leichen beim Absturz einer Maschine der spanischen Fluggesellschaft Spanair völlig verkohlt waren.

In vielen Fällen konnte die Identität nur durch Zahnproben oder einen Abgleich von DNA-Spuren ermittelt werden. Unter den Opfern war auch eine vierköpfige Familie aus Pullach bei München. Bei dem Unglück am 20. August war eine Maschine vom Typ MD-82 unmittelbar nach dem Start vom Madrider Flughafen abgestürzt und in Flammen aufgegangen. 154 Menschen starben, 18 wurden verletzt. Die Ursachen der Katastrophe sind noch nicht bekannt.

Die Zeitung "El Mundo" bemängelte, dass die Einsatzleitung des Flughafens erst 23 Minuten nach dem Absturz die Rettungsdienste alarmiert und Krankenwagen angefordert habe. Demgegenüber betonte Verkehrsministerin Magdalena Alvarez, die Feuerwehr und die Notdienste hätten rasch auf die Katastrophe reagiert. Drei Minuten nach dem Absturz seien die ersten Löschwagen der Flughafen-Feuerwehr an der Unglücksstelle eingetroffen.

Der erste Notruf kam von einem Maurer, der in der Nähe des Flughafens auf einer Baustelle gearbeitet hatte. Der Mann meldete sich nach Medienberichten nur wenige Sekunden nach dem Absturz bei der Notrufzentrale mit den Worten: "Hören Sie, hier auf dem Flughafen ist soeben ein Flugzeug abgestürzt. Ich glaube, das hat noch niemand bemerkt. Jedenfalls kommt niemand. Jetzt sehe ich auch Flammen und schwarzen Rauch."