Nur knapp entging Hamburg vergangene Woche einer Schiffskatastrophe. Bei Sturm hatte sich ein Frachter losgerissen, trieb in die Mitte der Elbe. Ein Abendblatt-Leser filmte den spektakulären Vorfall. Sehen Sie hier das Video!

Nur durch das schnelle Eingreifen des Oberhafenamtes und dank des geringen Schiffsverkehrs auf der Elbe konnte ein Unglück verhindert werden.

Athabaskakai, 19.15 Uhr am vergangenen Donnerstag: Eine Windböe trifft mit Windstärke zehn auf die 304 Meter lange Seite der voll beladenen "Pucon". Die Luftmassen schieben das Containerschiff auf die Elbe hinaus. Nur Sekunden später sind Kaimauer und Schiffswand bereits zwei Meter voneinander entfernt.

Leser-Video vom losgerissenen Frachter

Sie wollen jetzt mehr sehen? Hier geht’s zum Videoportal

Die Winschen - die automatischen Winden der "Pucon", die für Spannung auf den 6,6 Zentimeter starken Trossen sorgen sollen - können dem Sturm nichts entgegensetzen. Nach drei Minuten reißen die fünf Taue aus Kunststofffasern - an Sollbruchstellen, um die Winschen vor Überlastung zu schützen. 40 Meter liegen da bereits zwischen Schiff und Pier. Ohne laufenden Motor treibt der unter liberianischer Flagge fahrende Frachter auf der Elbe, wird vom Sturm in Richtung Elbstrand gedrückt.

Glück im Unglück: Auf der Elbe kreuzt kein weiteres Schiff. Zudem sind Beamte der Wasserschutzpolizei an Bord. Die "Pucon" war bereits fertig zum Auslaufen - nur die Papiere zum Verlassen des Hafens mussten noch unterzeichnet werden. Die Polizisten informieren die nautische Zentrale des Oberhafenamtes. Vier Schlepper machen sich auf den Weg, die "Pucon" abzufangen. Zehn Minuten, nachdem sich die "Pucon" vom Kai gelöst hatte, gelingt es der Mannschaft, den mächtigen Schiffsmotor anzuwerfen - sehr schnell für ein Schiff dieser Größe. Mit seinem Bugstrahlruder unterstützt der Kapitän die Arbeit der Schlepper. Wenige Minuten später liegt es wieder am Kai.