Im letzten Spiel der Bundesliga-Saison wollten die Hanseaten unbedingt einen Sieg erringen: Für den Einzug in den Uefa-Cup und für ihren scheidenden Trainer Huub Stevens. Beides schafften sie. Mit dem vierten Platz sicherten sie sich den vierten Uefa-Cup-Start nacheinander. 

Hamburg. Trainer Stevens hat in der ausverkauften HSH Nordbank Arena eine kleine Änderung in der Aufstellung vorgenommen. So ist der frisch in den vorläufigen EM-Kader berufene Piotr Trochowski diesmal in der Start-Elf mit dabei.

Die Rothosen haben gleich von Anfang an die Gäste aus Karlsruhe in ihre Seite gedrängt. Diverse Torchancen ergaben sich daraus - leider zunächst ohne Treffer. In der 23. Minute führte die Hamburger Nummer 23, Kapitän Rafael van der Vaart, einen Foul-Elfmeter aus. Eggimann konnte Jarolim im Strafraum nur per Foul stoppen. Nach kurzer Rücksprache mit seinem Assistenten entschied Schiedsrichter Dr. Brych auf Strafstoß. Van der Vaart blieb ganz cool und haute das Leder oben links in den Winkel.

Die ersten 25 Minuten waren explosives Powerplay der Hamburger, doch nach dem Führungstor für den HSV kamen die Gäste langsam auch in Fahrt. Wie aus dem Nichts wäre in der 31. Minute beinahe der Ausgleich für den KSC gefallen. Nach Hajnals Ecke war der HSV unsortiert, Kapllani konnte ungehindert zum Kopfball hochsteigen - Pfosten!

Boateng schlug in der 35. Minute den Ball weit in den Sechzehner, wo der Karlsruher Maik Franz sich nur darauf konzentrierte, Guerrero zu blocken. Das misslang jedoch, der Peruaner tanzte den herauseilenden Miller aus und schob locker zum 2:0 ein.

Vier Minuten vor dem Pausentee kam HSV-Keeper Rost auch einmal ins Schwitzen. Hajnal passte auf den gestarteten Mutzel, der von der halbrechten Seite frei vor Rost auftauchte, doch der HSV-Torwart wehrte zur Ecke ab und verhinderte so den Anschlusstreffer.

Zwei Minuten vor dem Pausenpfiff dann das 3:0. Die Hamburger zauberten: Boateng flankte in den Strafraum, Guerrero verlängerte auf van der Vaart. Der Kapitän nahm den Ball mit dem Rücken zum Tor an und passte mit der Hacke wieder auf Guerreo, der aus sechs Metern das Leder in Millers Tor versenkte.

Nach dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit dauerte es nicht lange und schon fiel das 4:0. Wieder war Guerrero der Schütze. Gleich beim ersten Angriff des zweiten Durchgangs versenkte der Peruaner zum dritten Mal in dieser Partei den Ball in Millers Kasten. Ein verunglückter Klärungsversuch von Aduobe landete bei van der Vaart, der erneut herrlich auflegte. Guerrero vollendete frei vor Miller ohne Mühe.

EM-Kader-Trochowski wollte im letzten Spiel seinen ersten Saisontreffer landen, zog in der 57. Minute nach Vorlage von De Jong aus 25 Meter Entfernung ab und ließ das Leder links unten zum 5:0 einschlagen.

Etwa zwanzig Minuten vor dem Abpfiff nahmen die Hanseaten das Tempo etwas zurück. Dafür drehten die Fans richtig auf. Die Arena bebte. Torwart Frank Rost durfte sich feiern lassen, als in der 74. Minute Wolfgang Hesl für ihn ins HSV-Tor ging und damit sein Bundesliga-Debüt gab.

Olic durfte auch einmal ran und das halbe Dutzend voll machen. In der 78. Minute flankte van der Vaart butterweich in Richtung Elfmeter-Punkt, wo der Kroate locker zum 6:0 einköpfen konnte. Doch das war Olic nicht genug. In der 89. Minute köpfte er auch noch zum 7:0. Die Art und Weise hatte er noch aus dem 6:0 parat. Diesmal gab Boateng die Vorlage in die Mitte.

Der Rest des Spiels war schon nach dem 6:0 nur noch einzige Party in der Nordbank-Arena. Was für ein Abschluss der Saison. Die Hanseaten sind dank ihrer hohen Trefferquote im Endeffekt auf Platz 4 der Bundesliga-Liste gelandet und haben damit auch die erhoffte Qualifikation zum Uefa-Cup geschafft.

Trainer Huub Stevens freute sich über das Geschenk, das seine Mannschaft ihm bescherte: "Wir haben von Anfang an Druck gemacht und uns danach förmlich in einen Rausch gespielt. Ein 7:0 habe ich mit dem HSV zuvor noch nie erreicht, darauf kann man stolz sein. Während des Spiels habe ich einige der schönsten Momente meiner Zeit in Hamburg erlebt."

Weitere Ergebnisse vom 34. Spieltag

1. FC Nürnberg - Schalke 04 0:2 Bayer Leverkusen - Werder Bremen 0:1 Bayern München - Hertha BSC Berlin 4:1 VfB Stuttgart - Arminia Bielefeld 2:2 Hannover 96 - Energie Cottbus 4:0 Borussia Dortmund - VfL Wolfsburg 2:4 VfL Bochum - Hansa Rostock 1:2 Eintracht Frankfurt - MSV Duisburg 4:2

Kurztabelle

  1. Bayern München - Punkte: 76
  2. Werder Bremen - Punkte: 66
  3. Schalke 04 - Punkte: 64
  4. Hamburger SV - Punkte: 54
  5. VfL Wolfsburg - Punkte: 54
  6. VfB Stuttgart - Punkte: 52
  7. Bayer Leverkusen - Punkte: 51
  8. Hannover 96 - Punkte: 49
  9. Eintracht Frankfurt - Punkte: 46
  10. Hertha BSC Berlin - Punkte: 44
  11. Karlsruher SC - Punkte: 43
  12. VfL Bochum - Punkte: 41
  13. Borussia Dortmund - Punkte: 40
  14. Energie Cottbus - Punkte: 36
  15. Arminia Bielefeld - Punkte: 34
  16. 1. FC Nürnberg - Punkte: 31
  17. Hansa Rostock - Punkte: 30
  18. MSV Duisburg - Punkte: 29