Gestern hatte die SPD dem Kraftwerk keine Zustimmung gegeben. Die CDU sah dadurch die Substanz der Großen Koalition im Kieler Landtag gefährdet.

Kiel. "Gegenüber Brunsbüttel als Energiestandort gibt es eine glasklare Zusage der SPD; dafür stehe ich auch", sagte Stegner. Es müsse aber ernsthaft geprüft werden, ob es dort eine Alternative zur Kohle gibt. Wenn man dennoch bei der Kohle lande - "was die SPD nicht verhindert" -, müssten eine höchstmögliche Energieeffizienz und ein Maximum an Klimaschutz gewährleistet werden.

Eine Landtagsdebatte in Abwesenheit von Fraktionschef Stegner hatte am Vortag keine klare Haltung der SPD gegenüber einem Kohlekraftwerk gezeigt, das in Brunsbüttel mit einem Aufwand von drei Milliarden Euro geplant ist. Daraufhin warnte der CDU- Fraktionsvorsitzende Johann Wadephul die SPD, es ginge an die Substanz des Regierungsbündnisses, "wenn nach dem Atomausstieg die Kohleenergie als verbleibende sichere Energieform infrage gestellt wird".

Kohle sei nur eine Übergangstechnologie, sagte Stegner weiter. "Wir wollen aus der Kohle so schnell wie möglich raus. Ein Kohleausstieg sofort geht nicht." Es müsse aber überall geprüft werden, ob Alternativen möglich sind. Stegner verwies auf den Klimaaktionsplan der SPD: "Kohle nur noch für eine Übergangszeit und in Kraftwerken mit Kraft-Wärme-Kopplung einsetzen", heißt es darin. "Dass die Zukunft nicht in der Kohle liegt, sagen alle", bekräftigte Stegner.