Große Sorge Mit großer Sorge betrachten auch wir geringverdienenden Musikliebhaber und Mitglieder von Laienensembles die Kostenexplosion beim Bau der Elbphilharmonie. Nein, Herr Fink, das ist kein kleinkariertes Nörgeln! Eines ist nämlich sicher: nur gut betuchte Mitbürger werden sich dort noch einen Konzertbesuch leisten können. Wollen wir nur hoffen, dass uns die Laeiszhalle erhalten bleibt, und zwar bezahlbar. Sonst könnte das geplante Konzert unseres Laienchores im Januar 2009 in der Laeiszhalle unser letzter großer Auftritt werden. Bitte, liebes Abendblatt, fahrt nicht nur auf die Musikmillionäre ab; es gibt auch fantastische "billigere" Musiker!
Udo-E. Witzel per Mail, 22309 Hamburg

Olympia-Boykott zur aktuellen politischen Situation in China bzw. Tibet und dem möglichen Verzicht des polnischen Ministerpräsidenten an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele möchte ich mich wie folgt äußern:

Nun überlegen führende Politiker also, der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele fernzubleiben. Ob dies (in Anbetracht des Umstandes, dass das Stadion trotzdem voll besetzt sein wird) ein öffentlichkeitswirksames Zeichen ist, ist für mich äußerst fragwürdig. Ich halte nichts von einem Boykott der Spiele, da sich ein solcher erfahrungsgemäß nicht auf die Politik des gastgebenden Landes auswirkt (schließlich haben sich die Sowjets nach dem Olympiaboykott westlicher Länder auch nicht aus Afghanistan zurückgezogen). Die einzige Folge wäre eine Bestrafung von Sportlern, die sich jahrelang auf dieses Ereignis gefreut und vorbereitet haben, und eine Vergabe der Medaillen an die (doch teilnehmende) "Restwelt". Aus meiner Sicht stellt ein Verzicht auf die Fernsehübertragung der Eröffnungs- und Schlussfeierlichkeiten ein wesentlich wirksameres Zeichen des Protestes dar, da ein gastgebendes Land sich mit diesen Veranstaltungen als fröhliches und weltoffenes Land präsentieren möchte. Beides trifft für mich auf China nicht zu.

Heiko Hildebrandt, per Mail

PS: Bisher vermisse ich die Idee eines medialen Boykotts der Eröffnungs- und Schlussfeierlichkeiten in der öffentlichen Diskussion. Vielleicht können Sie daher meinen Vorschlag an die zuständigen politischen und sportlichen Gremien weiterleiten?

Kein kleinkariertes Nörgeln Mit großer Sorge betrachten auch wir geringverdienenden Musikliebhaber und Mitglieder von Laienensembles die Kostenexplosion beim Bau der Elbphilharmonie. Nein, Herr Fink, das ist kein kleinkariertes Nörgeln! Eines ist nämlich sicher: nur gut betuchte Mitbürger werden sich dort noch einen Konzertbesuch leisten können. Wollen wir nur hoffen, dass uns die Laeiszhalle erhalten bleibt, und zwar bezahlbar. Sonst könnte das geplante Konzert unseres Laienchores im Januar 2009 in der Laeiszhalle unser letzter großer Auftritt werden. Bitte, liebes Abendblatt, fahrt nicht nur auf die Musikmillionäre ab; es gibt auch fantastische "billigere" Musiker!
Udo-E. Witzel, 22309 Hamburg, per Mail

Paolino - nicht zu glauben Da fall ich vom Glauben ab. Offenbar muss ich bekannt sein und prominente Fürsprecher haben, um ein Bauvorhaben in dieser Art und Lage genehmigt zu bekommen. An der Außenalster gibt es bereits genügend Lokale und unsere Natur ist wieder mal der Verlierer.
Wolfgang Frantz, Hamburg; per Mail

Berechtigte Kritik Der Kritik des Denkmalvereins am geplanten Restaurant-Neubau neben der Kennedy-Brücke kann man sich nur anschließen. Außerdem wird man den Verdacht nicht los, daß bei der angeblich kurz bevorstehenden Baugenehmigung für Paolinos neues "Kultlokal" Gefälligkeiten erwiesen werden. Warum muß in dieser exponierten Lage extra für Herrn Cherchi ein Ersatz geschaffen werden, zumal ihm die sogenannten Promis sicher auch an einem anderen Platz treu bleiben würden? Ganz abgesehen davon, daß die bisherige Gaststätte, wenn auch unter anderem Namen, wohl bestehen bleibt und somit keine gastronomische Wüste ensteht. Dr. Rolf Kuse, 22085 Hamburg, per Mail

Stadtbahn - Richtungsentscheidung Der Hamburger Nahverkehr braucht die Stadtbahn, sonst fehlen weiter attraktive Querverbindungen. Städte wie Paris zeigen es - eine moderne Stadtbahn, mit begrünten Gleisen kommt bei allen an. Dass dafür PKW-Fahrspuren wegfallen und die Nutzer der Bahnen nicht mehr teuer unter die Erde verbannt werden, ist eine Richtungsentscheidung. Mehr Raum statt mehr Geld wäre auch bei der Anbindung der Hafencity richtig gewesen. Es ist Zeit endlich zu lernen - Herr Elste. Collin Jacobs, Hamburg, per Mail

Geld zählt mehr als Menschenleben? Die Gebrüder Osmani werden in U - Haft genommen. Sicher zu Recht, da sie offenbar Finanzbetrügereien, und damit schwere Straftaten begangen haben. Eine Frau wird von ihrem EX - Mann mit dem Tod bedroht, ja, die Justiz weiß sogar, daß er sie schon einmal mit einem Messer lebensgefährlich bedroht hat. Aber die Justiz sieht keinen Handlungsbedarf,der Täter bleibt in Freiheit.Nachdem der Mörder seine fürchterliche Tat verwirklicht hat, reagiert die Justiz, zu spät. Ich erinnere mich, als der Vater der Tennisspielerin Steffi Graf in U - Haft kam, wegen Steuerhinterziehung. Zwei Jahre lang mußte er dort bleiben. In dieser Zeit ermordete die vietnamesiche Zigarettenmafia, in Berlin, zwei ihrer Leute. Die Täter wurden schnell gefaßt, aber 24 Stunden später wieder auf freien Fuß gesetzt, angeblich wegen irgendwelcher juristischer Ungereimtheiten. Sind wir in Deutschland wirklich soweit, daß Geld mehr zählt als Menschenleben?
Heino Dittmeyer, Norderstedt, per Mail

Aufschrei Dieser erneute Aufschrei in Bezug auf den Klimawandel beschreibt zum wiederholten Mal den Ernst der Lage. Doch letztlich handelt es sich wieder nur um die Aneinanderreihung von bekannten Worthülsen - nicht mehr!

Seit Jahrzehnten sind die wahrscheinlichen Folgen des Klimawandels in Ansätzen bekannt. Doch die Wirklichkeit dürfte - bereits in naher Zukunft - jede menschliche Vorstellungskraft bei weitem übersteigen.

Auf einem nahezu unbewohnbaren Planeten spielt die wirtschaftliche Entwicklung dann keine Rolle mehr und die Frage nach den Kosten erübrigt sich.

Joachim Thurau, 21244 Buchholz, per Mail

Stadtbahn kontra Straßenbahn Natürlich sieht es schön aus, wenn man mit wenigen "Strichen" alle bisher schlecht angebundenen Großwohnsiedlungen anbinden kann. Doch man muss sich auch über die Probleme dieses Vorschlags bewusst sein: U-Stadtbahnfahrzeuge, die auch im Straßenverkehr unterwegs sind, dürfen nicht so lang sein wie U-Bahnzüge, schränken also die Leistungsfähigkeit der "traditionellen" U-Bahn ein. Die Verzweigung der Linien untergräbt auch den bisherigen Vorteil des Hamburger U-Bahnnetzes, dass jede Linie "für sich" verkehrt. Außerdem benötigen Sie an der Oberfläche städtebaulich problematische Hochbahnsteige, die - entgegen der Angaben im Artikel - auch nicht einfach im Boden versenkt werden können, da man sehr lange Rampen für die Gleise bräuchte, womit die Stadtbahntrasse über ein großes Stück vor und hinter den Haltestellen nicht barrierefrei querbar ist. Der Wunsch, kein weiteres isoliertes Nahverkehrssystem in Hamburg einzuführen, ist nicht nachvollziehbar. Die Idee der U-Stadtbahn kann weder die vollen Vorteile einer U-Bahn ausschöpfen noch die einer komplett oberirdischen, modernen Straßenbahn. Denn es sind gerade die durchgängige Barrierefreiheit, die gute städtebauliche Einfügung, das "Sightseeing-Erlebnis" und das moderne Design, die die wirkliche Straßenbahn attraktiv machen - auch für viele Menschen, für die es derzeit in Hamburg noch nicht (oder nicht mehr) das "richtige" öffentliche Verkehrsmittel gibt. Man schaue auf Paris, Barcelona, Athen, Madrid, Dublin, London... Selbst die Metropolen entdecken die Straßenbahn wieder. Die U-Stadtbahn ist hingegen ein Verkehrsmittel der "mittleren Großstädte", denen der komplette Umschwung zur U-Bahn nicht gelungen ist. Warum Hamburg jetzt auf diese veraltete Schiene einschwenken sollte, ist schwer nachzuvollziehen. Außerdem: Soll die derzeit favosisierte Linie ausgerechnet durchs Niemandsland zu den Arenen führen? Als Steuerzahler fragt man sich: Warum hört man nicht auf die Experten, die immer wieder den Wert einer modernen Straßenbahn betonen? Warum verstaubt ein fertiges Konzept für eine Straßenbahn nach Steilshoop in der Schublade? Johannes Bouchain per Mail

Wieso kommen diese "klugen" Ideen erst dann aus der Versenkung, wenn mit dem Thema Stadtbahn ernst gemacht zu werden droht? Man muss Herrn Elste widersprechen: In Deutschland gibt es keinen Betrieb, der mit Seiten- und Dachstromabnehmer betrieben wird. Alle Stadtbahnen, die auf Teilstrecken unterirdisch fahren, haben ihre Herkunft aus der klassischen Straßen- bahn (z.B.Stuttgart,Essen, Düsseldorf)! Zudem möge man sich mit der Streckendurch- lässigkeit z.B.der U1 beschäftigen. Wenn in Farmsen und Wandsbek Markt in der Hauptverkehrszeit jeweils weitere Züge im 10- oder gar 5-Minutentakt eingefädelt werden sollen,hat man schnell eine Taktverdichtung, die betrieblich nicht mehr zu be- wältigen ist. Holger Flach, Hamburg, per Mail


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