Die Produktionshalle einer Reifenfabrik in Henstedt-Ulzburg (Kreis Segeberg) ist am Sonnabend von einem Großbrand komplett zerstört worden.

Henstedt-Ulzburg/Bad Segeberg. Zwei Beschäftigte hatten am späten Vormittag das Feuer bemerkt und noch selbst Löschversuche unternommen, sagte eine Sprecherin der Polizei in Bad Segeberg. Weil sie die Flammen aber nicht mehr ersticken konnten, alarmierten die Arbeiter die Feuerwehr und brachten sich unverletzt in Sicherheit.

Am Mittag stand die Produktions- und Lagerhalle vollständig in Flammen, eine riesige schwarze Rauchsäule stieg über dem Gelände auf und war kilometerweit zu sehen. Ein Großaufgebot von Feuerwehren aus umliegenden Städten und Gemeinden rückte an, um die Flammen in dem Industriegebiet zu bekämpfen. Erst nach mehreren Stunden meldete die Einsatzleitstelle, dass der Brand unter Kontrolle gebracht wurde.

Menschen kamen nicht zu Schaden. Die Anwohner sollten aber aus Sicherheitsgründen Fenster und Türen geschlossen halten. Die Rauchwolken behinderten den Verkehr auf den in Windrichtung gelegenen Straßen und der Autobahn A7 (Norderstedt-Kaltenkirchen). Es kam zu mehreren Unfällen.

Insgesamt waren mehr als 200 Feuerwehrleute unter anderem aus Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen, Norderstedt und Bad Bramstedt (alles Kreis Segeberg) im Einsatz, sagte ein Sprecher der Einsatzleitstelle in Norderstedt. "Es wird lange dauern, bis das Feuer gelöscht ist." Das Problem seien die riesigen Gummimengen, die in Flammen stehen. "Sie kriegen das nur mit großen Mengen Schaum aus", sagte er.

Auch aus Hamburg rückten Spezialisten der Berufsfeuerwehr an, um bei den Löscharbeiten zu helfen. Nach Angaben der Pressestelle machten sich zehn Mann auf dem Weg, darunter Spezialisten für Einsatzführung und Umwelt. Sie brachten unter anderem 10 000 Liter Schaummittel mit, aus denen an der Brandstelle mehr als 3000 Kubikmeter Löschschaum hergestellt werden können. Die Hamburger Flughafenfeuerwehr stellte ein Flugfeldlöschfahrzeug bereit, das große Mengen Schaum in die Flammen pumpen kann.

Die Ursache des Feuers und die Höhe des Schadens standen zunächst nicht fest. Die Kriminalpolizei ermittelt. Ein Brandsachverständiger soll voraussichtlich am Dienstag hinzugezogen werden. In der Reifenfirma hatte es bereits vor einigen Jahren ein großes Feuer gegeben, bei dem Teile der Produktionsanlagen zerstört wurden. Damals war der Brand erst nach Tagen endgültig erstickt.