Trotz der Beinahe-Katastrophe auf dem Hamburger Flughafen beim Sturm „Emma“ am 1. März will die Lufthansa keine Richtlinien für Landungen bei stürmischen Wetter erlassen. Es gebe keine aktuelle Diskussion im Unternehmen, sagte Lufthansa- Sprecher Michael Lamberty am Dienstag.

"Bei wetterwindischem Geschehen bringen uns starre Regeln nicht weiter." Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hatte berichtet, im vergangenen Jahr nach dem Sturm "Kyrill" habe die "Flottenführung erwogen, für die Lufthansa-Crews Sturmrichtlinien zu erlassen". Danach hätten Seitenwinde von rund 45 Stundenkilometern das Limit für eine Landung sein sollen.

Diese 45 Stundenkilometer seien "höchst abwegig, weil der Wert zu gering ist", sagte der Lufthansa-Sprecher. Viel wichtiger sei eine "profunde Ausbildung" der Piloten. Und die gebe es. Schließlich sei der Airbus A 320 beim zweiten Versuch sicher gelandet. Bei der spektakulären Sturmlandung war die aus München kommende Maschine "Suhl" von einer starken Windböe erfasst worden. Das mit 137 Menschen besetzte Flugzeug geriet in Schräglage und berührte mit der linken Tragfläche die Piste. Der Pilot startete durch und setzte die Maschine auf einer anderen Landebahn des Hamburger Flughafens auf. Verletzt wurde niemand.

Die Lufthansa hatte zwei Tage nach dem Vorfall berichtet, der Kapitän und die Kopilotin flögen bereits wieder durch Europa. Dies sei ein Übermittlungsfehler gewesen, sagte Lamberty am Dienstag. Sie seien vielmehr freigestellt gewesen. Der eine von ihnen werde am Mittwoch, der andere am Donnerstag wieder in die Luft gehen. Der Airbus "Suhl" sei dagegen nach einer Reparatur schon seit dem vergangenen Freitag wieder im Einsatz. Die Maschine sei leer zu ihrem Heimatflughafen München geflogen worden und von dort am Freitagabend nach Ankara gestartet.