An der Diskussion über die Fastbruchlandung von LH 44 in Fuhlsbüttel erkennt man, daß wir uns in Deutschland befinden. Nichts, aber rein gar kann sich der Kritik deutscher Besserwisser entziehen.

Am Steuerknüppel des Airbusses saß eine erstklassig ausgebildete Co- Pilotin mit einer Fluglizenz für diese Maschine, welche dann bei der Landung von einer starken Windbö erfaßt wurde. Wäre die Windbö etwa nicht gekommen, wenn der Pilot der Maschine den Landeanflug selbst durchgeführt hätte? Führen wir uns doch vor Augen, daß ein Pilot jeden Handgriff seiner Co- Pilotin oder seines Co- Piloten überwacht, wenn die oder der zur Landung ansetzt und zu jeder Zeit selbst eingreifen kann, wenn Gefahr im Verzug ist. So geschehen auch in Hamburg, als er die Maschine durchstartete und nach 15 Minuten sicher landete.

Seien wir doch glücklich darüber, daß man im Cockpit richtig und schnell reagierte. Dadurch wurde eine große Katastrophe verhinderte. Pilot und Co- Pilotin jetzt etwas ans Zeug flicken zu wollen ist unrichtig und schändlich. Leider wurde bislang nichts Dankenswertes über die Großtat der Flugzeugführung berichtet, man sich in erster Linie mit Fehlersuche! Was wäre denn gewesen, wenn der Pilot nach der Bodenberührung der Tragfläche ein Durchstarten der Maschine für zu gefährlich gehalten hätte und die Landung fortgesetzt hätte? Über die Folgen sollte man gar nicht weiter nachdenken. Auch der Vorwurf, die falsche Landebahn gewählt zu haben, ist nicht haltbar. Bei derartigen Wetterverhältnissen haben Starkböen oftmals die Eigenschaft ihre Richtungen zu ändern.

Der Vorfall sollte allerdings zum Anlaß genommen werden zu überprüfen, ob ein Flughafen bei derartigen Wetterlagen überhaupt angeflogen werden darf. Diese Entscheidung lediglich dem Piloten zu überlassen wäre unrichtig.

Viele Grüße und ein herzliches Dankeschön an den Piloten und seine Co-Pilotin, Ihr habt die richtigen Entscheidungen getroffen!

Hilmar Benkmann