“Unter Piloten gilt der Flughafen Hamburg als nicht unproblematisch“

Sehr geehrtes Redaktions-Team,


Sie schreiben in dem oben genannten Artikel unter anderem folgendes (Zitat): "Bei starkem Wind können sie vom Tower im Endanflug einen "switch", einen Runway-Wechsel, erbitten: Ein leichter Querruderausschlag würde sie vom ursprünglichen Landekurs 230 Grad auf 333 Grad und damit auf Landebahn 33 bringen."

Diese Aussage ist mehr als irreführend. Wenn sich ein Flugzeug im Endanflug auf die Bahn 23 befindet, ist ein Switch auf die Piste 33 nicht mit "einem leichten Querruderausschlag" möglich. Im Endanflug gibt es lediglich zwei Möglichkeiten für die Piloten. Entweder sie setzen den Landeanflug auf der Bahn 23 fort oder sie leiten einen so genannten "Go-Arround" ein - ein kontrolliertes Fehlanflugverfahren, was in den Anflugkarten des jeweiligen Airports veröffentlicht ist. Dieses endet meistens in einer Warteschleife über einer Navigationseinrichtung weit außerhalb des Flughafens. Von dort wird ein erneuter Landeanflug begonnen, der in Rücksprache mit der Flugsicherung, auch auf eine andere Piste als die zuvor gewählte führen kann. Würden die Piloten im Endanflug eine Kurskorrektur von über 100 Grad (von 230 auf 333 Grad) nach rechts ausführen, würde die Piste 33 anschließend weit hinter ihnen liegen, zumal sich die Landezone durch die gekreuzte Anordnung der Bahnen eigentlich links von ihnen befindet. Befindet sich das Flugzeug im Endanflug ist für einen Wechsel der Landebahn in jedem Fall ein komplett neues Anflugverfahren nötig. Dies dauert, wie auch nach dem Durchstarten des Airbus am Samstag, allerdings ca. 15 Minuten und ist nicht mit "einem leichten Querruderausschlag" erledigt.

Frank Schmidt, Niendorf