Die Einwohner von Hamburg, Oberbayern und Darmstadt verfügen statistisch gesehen über die größte Kaufkraft in Deutschland. Die drei Regionen erreichten im Jahr 2005 das deutschlandweit höchste Bruttoinlandsprodukt je Einwohner.

Brüssel. Hamburg und Oberbayern schaffen 202,2 beziehungsweise 165,6 Prozent des Durchschnitts der Europäischen Union, in Darmstadt lag der Wert bei 157,7 Prozent.

Europaweit liegen die Regionen Inner London (303 Prozent) und Luxemburg (264 Prozent) sowie Brüssel (241 Prozent) auf den ersten Plätzen von 271 Regionen. Der deutsche Spitzenreiter Hamburg liegt in der EU-Statistik auf Rang vier, Oberbayern und Darmstadt werden auf den Plätzen neun und fünfzehn geführt. Laut Eurostat liegt jede sechste der 271 Regionen über 125 Prozent des EU-Durchschnitts, jede vierte schafft dagegen nicht einmal die 75-Prozent-Schwelle. Von den 42 Regionen, in denen das BIP je Einwohner die 125-Prozent-Marke überschritt, lagen acht in Deutschland, je fünf in den Niederlanden und Großbritannien sowie jeweils vier in Italien und Österreich.

Eurostat wies allerdings darauf hin, dass Pendlerströme in die Ballungszentren die statistische Größe "BIP je Einwohner" deutlich erhöhen können: So ist etwa in Luxemburg das BIP je Einwohner auch deshalb so hoch, weil zahlreiche Bürger aus Nachbarländern im Großherzogtum arbeiten und zu dessen Bruttoinlandsprodukt beitragen. Ihren Verdienst nehmen sie aber natürlich mit nach Hause.

Die 15 Regionen am unteren Ende der Rangliste befinden sich alle in Bulgarien, Polen und Rumänien. Die Regionen mit der geringsten Kaufkraft ist Nord-Est in Rumänien (24 Prozent des Durchschnitts).