Dritte Wahlrunde blieb ohne Ergebnis.

Prag. Der künftige Präsident Tschechien steht noch immer nicht fest. Auch in der dritten Runde der Präsidentenwahl konnte das Parlament in Prag am Sonnabend keinen Sieger ermitteln. Amtsinhaber Vaclav Klaus (66) verfehlte mit 139 Stimmen von den anwesenden 278 Abgeordneten die erforderliche Mehrheit um eine Stimme. Herausforderer Jan Svejnar (55) kam auf 113 Stimmen.

Auch bei den ersten beiden Wahlgängen am Freitag hatte keiner der Bewerber die erforderlichen Mehrheiten in beiden Kammern erreicht. Das Wahlverfahren muss nun innerhalb von zwei Wochen neu eröffnet werden, dabei können neue Kandidaten aufgestellt werden.

Klaus gilt weiter als Favorit, da er sich auf die 122 Mandate der regierenden Bürgerpartei (ODS) stützen kann und von einzelnen Abgeordneten der Christdemokraten und der oppositionellen Kommunisten unterstützt wird. Zwei von ihnen hatten sich am Sonnabend allerdings krankgemeldet und nahmen nicht an der Abstimmung teil.

Wegen heftigen Streits um das Wahlverfahren wurden in Prag bereits Stimmen aus mehreren Fraktionen laut, die eine verfassungsrechtliche Prüfung des Votums fordern. Dabei geht es auch darum, ob bei der Präsidentenwahl offen oder geheim abgestimmt werden soll.