Genervte Pendler, aggressive Betrunkene, zahlungsunwillige Jugendliche: Auch mit solchen Fahrgästen werden Busfahrer täglich konfrontiert. Ein konflikttraining soll jetzt helfen.

Damit sie auf solche Situationen besser vorbereitet sind, absolvieren bis März rund 1300 Busfahrer ein Konflikt-Training auf dem Gelände der Busbetriebshöfe in Schenefeld (Kreis Pinneberg) und Glinde (Kreis Stormarn). Die Busfahrer der "VHH Verkehrsbetriebe Hamburg Holstein" und "PVG Pinneberger Verkehrsgesellschaft" spielen Situationen nach, mit denen sie häufig konfrontiert sind und tauschen ihre Erfahrungen aus. "Durch die richtige Reaktion können brenzlige Situationen einfach entschärft werden", sagte Trainerin Karin Schweighofer.

"Einmal hat mir einer eine Waffe gegenüber gehalten, nachdem ich ihn aus dem Bus geworfen hatte", sagte Reinhard Krüger, der seit acht Jahren Linienbusse fährt. Die Situation ging gut aus - der Jugendliche verschwand freiwillig, nachdem Krüger sich drohend vor ihm aufgebaut hatte. "Das hätte auch schief gehen können", meinte Schweighofer. Das Seminar soll zeigen, wie am souveränsten reagiert werden kann. "In den vergangenen fünf Jahren ist die Schwelle zur Gewalt niedriger geworden", sagte der Sprecher der Unternehmensgruppe Kay Goetze am Mittwoch. Das Training ist eine neue EU-Richtlinie und Voraussetzung für die Verlängerung der Fahrlizenz.