Die frühere pakistanische Ministerpräsidentin Benazir Bhutto und mindestens 20 weitere Menschen sind bei einem Attentat auf einer Wahlkampfveranstaltung ums Leben gekommen. Der frühere Ministerpräsident Nawaz Sharif schwor, Bhuttos Kampf fortzusetzen.

Islamabad. Nach Angaben ihrer Partei schoss ein Attentäter der Politikerin in Nacken und Brust, als sie am Donnerstag nach einem Wahlkampfauftritt in der Garnisonsstadt Rawalpindi in ihren Wagen steigen wollte. Anschließend habe sich der Täter in die Luft gesprengt. Bei der Explosion wurden mindestens 20 Menschen getötet, etwa 20 weitere wurden verletzt.

Zunächst hatten einige pakistanische Fernsehsender berichtet, Bhutto sei bei dem Anschlag lediglich schwer verletzt worden. Der US-Fernsehsender CNN berichtete, nach Bekanntwerden des Todes sei es in den Straßen Rawalpindis zu gewalttätigen Protesten gekommen.

Die Wahlkampfveranstaltung, auf der die Bombe des Attentäters explodierte, war von Tausenden Bhutto-Anhänger besucht worden. Im Fernsehen waren Bilder verwundeter und getöteter Menschen auf der Straße zu sehen.

Der Anschlag erfolgte zehn Wochen nach Bhuttos Rückkehr aus dem selbst gewählten Exil. Nur Stunden nach ihrer Rückkehr am 18. Oktober waren bei einem Selbstmordanschlag auf ihre Wagenkolonne in Karachi 140 Menschen getötet worden. Bhutto selbst blieb damals unverletzt.

Die charismatische 54-Jährige spielte seit Jahrzehnten in der pakistanischen Politik eine maßgebliche Rolle, unter anderem war sie zwei Mal Regierungschefin. Wegen Korruptionsvorwürfen wurde sie jedes Mal abgesetzt, was aber ihrer Popularität im Volk keinen Abbruch tat.

Der frühere Ministerpräsident Nawaz Sharif hat geschworen, er wolle den "Krieg" von Bhuttos Anhänger fortsetzen. "Ich versichere euch, ich werde von nun an euren Krieg fortsetzen", sagte Sharif am Donnerstag vor dem Krankenhaus in Rawalpindi, in dem die 54 Jahre alte Oppositionspolitikerin ihren Verletzungen erlegen war.