Ein Hilfssheriff hat im US-Staat Wisconsin bei einem Amoklauf sechs Jugendliche erschossen, eine siebte Person wurde lebensgefährlich verletzt.

Der 20-Jährige, der zur Tatzeit nicht im Dienst war, wurde nach Behördenangaben anschließend erschossen. Die Hintergründe der Tat und das mögliche Motiv waren zunächst unbekannt. Bei den Opfern handelt es sich um Jugendliche, die die örtliche High School besuchten oder dort in den letzten drei Jahren ihren Abschluss gemacht haben. Auch der Täter soll die Schule besucht haben.

Das Blutbad spielte sich am Sonntagmorgen in einem Haus der 2.000 Einwohner zählenden Kleinstadt Crandon statt. Die Mutter einer 14-Jährigen, die zu den Opfern gehörte, sagte weinend: "Das ist ein Albtraum, hoffentlich weckt mich bald jemand auf." Sie habe gehört, dass es sich bei dem Täter um einen eifersüchtigen Freund gehandelt habe, der zum Berserker wurde. Ihre Tochter habe sie am Samstagabend angerufen und darum gebeten, bei einer Freundin übernachten zu dürfen, berichtete die Mutter. Polizeichef John Dennee wollte nicht sagen, ob der Amokläufer eine romantische Beziehung zu einem der Opfer hattIn dem Ort wurde der Schulunterricht für Montag abgesagt. "Es gibt vermutlich niemanden in Crandon, der nicht davon betroffen ist", sagte Richard Peters von der Schulbehörde.

Der 20-Jährige Täter namens Tyler Peterson arbeitete als Hilfssheriff in Forest County. Außerdem hatte er eine Teilzeitstelle als Polizist in Crandon, wie Polizeichef John Dennee erklärte.

Ein Polizist wurde leicht verletzt. Peterson wurde mehrere Stunden nach der Tat in einer kleinen Ortschaft namens Argonne rund 13 Kilometer von Crandon entfernt getötet. Bürgermeister Gary Bradley hatte zunächst erklärt, ein Scharfschütze habe den Verdächtigen getötet. Sheriff Keith Van Cleve wollte dies aber nicht bestätigen.

Eine Jugendliche, deren Bruder ein Klassenkamerad von Peterson war, beschrieb den Amokläufer als "netten, normalen Durchschnittskerl". "Man würde nie denken, dass er so etwas tun könnte", sagte sie.