Der Taifun „Krosa“ hat am Sonntag Chinas Ostküste erreicht. Mehr als eine Million Menschen waren vorsorglich in Sicherheit gebracht worden.

Peking/Taipeh. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, erreichte der Tropensturm am Nachmittag die Grenzregion zwischen den beiden Provinzen Zhejiang und Fujian. In Taiwan, wo der Sturm am Samstag gewütet hatte, war die Zahl der Toten auf mindestens sieben Menschen angestiegen. 53 Menschen wurden verletzt, zwei wurden noch vermisst. In Vietnam erhöhte sich die Zahl der durch den Tropensturm "Lekima" getöteten Menschen auf 37. Mindestens 22 Menschen wurden am Sonntag noch vermisst.

In China mussten eine halbe Million Touristen von der Küste in sichere Gebiete gebracht werden. Schulen, Flughäfen, Fährverbindungen und Autobahnen wurden teilweise geschlossen. Zehntausende Schiffe wurden zurück in die Häfen beordert. Vor der Küste versuchten Rettungskräfte an ein in Hongkong registriertes Frachtschiff mit 27 Menschen an Bord zu gelangen, das in den Taifun geraten war. Der Sturm entwickelte im Zentrum Windgeschwindigkeiten bis zu 126 Stundenkilometern, hat sich in China aber leicht abgeschwächt.

"Krosa" habe sich weiter in Richtung Nordwesten bewegt, hieß es. Auch die Millionenmetropole Shanghai bereitete sich auf mögliche Auswirkungen vor. Dort wurde eine Taifunwarnung ausgerufen. Bewohner unsicherer Gebäude in den Küstenzonen wurden aufgefordert, sich auf Evakuierungen vorzubereiten. Shanghai befürchtet Beeinträchtigungen für die Sommerspiele der "Special Olympics", die als wichtige Vorbereitung für die Olympischen Spiele 2008 in Peking gelten.

In Vietnam suchten indessen am Sonntag mehr als 13 000 Soldaten nach Überlebenden des Tropensturms "Lekima". Die Rettungsarbeiten waren schwierig, weil die wenigen Straßen in den abgelegenen Gebieten Zentralvietnams weggerissen oder überflutet waren, berichtete der Katastrophenschutz. "Lekima" war in der Nacht zum Donnerstag mit Windgeschwindigkeiten bis zu 117 Kilometer in der Stunde über Vietnam hinweggefegt. Der Schaden wird von den Behörden auf umgerechnet fast 30 Millionen Euro geschätzt.