Einer der Aktivisten seilte sich auf den Transport ab, 15 weitere veranstalteten eine Sitzblockade. Nach zwei Stunden wurde dem rebellischen Treiben ein Ende gesetzt.

Gorleben. Eine Gruppe von Atomkraftgegnern hat bei Lüneburg einen Zug mit einem leeren Castor-Behältern blockiert. Wie eine Sprecherin der rund 20 Aktivisten sagte, seilte sich am Morgen gegen 8 Uhr eine AKW-Gegnerin auf den Transport ab. 15 weitere AKW-Gegner hätten mit einer Sitzblockade das Gleis blockiert, hieß es. Nach zwei Stunden sei die Blockade geräumt worden. Die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg hat bereits weitere Protestaktion angekündigt.

Der neue Behälter vom Typ Castor 28M soll nach Angaben des Betreibers im Zwischenlager Gorleben für seine Zulassung getestet werden. Wie der Sprecher der Brennelementlager Gorleben (BLG), Jürgen Auer, sagte, wurde der Behälter von der Gesellschaft für Nuklear-Service in Mülheim hergestellt und kann heißere radioaktive Abfälle aufnehmen, als die bislang im Zwischenlager verwendeten Castor-Typen. Vor der Zulassung des neuen Behälters müsse im Zwischenlager dessen Handhabung erprobt werden.

Der Behälter sei wie die anderen Typen ebenfalls für 28 Glaskokillen mit Abfällen aus der Wiederaufarbeitung vorgesehen, dürfe aber statt bislang 42 bis zu 56 Kilowatt Wärme abgeben, sagte Auer. Der neue Castor-Behälter wiege beladen rund 115 Tonnen und solle nach seiner Zulassung erstmals im Jahr 2009 in Gorleben zum Einsatz kommen. Insgesamt seien 2008, 2009 und 2010 noch jeweils drei Transporte aus Frankreich nach Gorleben geplant, bei denen je elf Behältern mit Abfällen aus der Wideraufarbeitung angeliefert würden. Bei dem Transport im Herbst 2008 würden französische Behälter vom Typ TN85 verwendet.