Einem Medienbericht zufolge rang der Schauspieler mit dem Tod. Laut seiner Agentur kollabierte Becker als Folge von Überarbeitung. Mittlerweile geht es ihm besser.

Berlin. Aufregung um Ben Becker: Der Schauspieler liegt seit Montagmorgen in einem Berliner Krankenhaus. Nach Angaben seiner Agentur hatte der 42-Jährige einen Kreislaufkollaps erlitten. Mittlerweile gehe es ihm aber wieder besser. Er sei nicht in Lebensgefahr und werde schon in den nächsten Tagen aus der Klinik entlassen. Als Grund nannte eine Sprecherin, Becker sei überarbeitet gewesen, zudem sei Alkohol im Spiel gewesen.

Die "Berliner Morgenpost" hatte zuvor berichtet, Becker ringe mit dem Tod. Nach Informationen des Blatts wurde er am frühen Morgen leblos gefunden und minutenlang wiederbelebt. Die Polizei bestätigte dies jedoch nicht. Seine Agentur und Beckers Angehörige wurden von der Nachricht überrascht.

Der Zusammenbruch des Schauspielers Ben Becker (42) ist für seinen leiblichen Vater Rolf Becker (72) unerklärlich. Er habe erst unlängst mit seinem in Berlin lebenden Sohn mehrfach telefoniert, sagte der bekannte Hamburger Schauspieler dem Hamburger Abendblatt. "Ben war bestens drauf, steckte mitten in den Proben für sein Bibel-Projekt und war selig, dass die Premiere mit 3000 Karten schon ausverkauft ist. Ich kann mir deshalb den Zusammenbruch nicht erklären."

Rolf Becker erfuhr heute morgen um neun Uhr im Studio von der Erkrankung seines Sohnes, wie er dem "Abendblatt" berichtete. "Ich fiel aus allen Wolken und habe mich sehr erschrocken, denn ich möchte doch bitte vor meinen Kindern sterben." Der Schauspieler brach sofort die Arbeit ab und setzte sich mit Berlin in Verbindung. "Ich wollte gleich den nächsten Zug nehmen, aber meine geschiedene Frau Monika Hansen hat mich davon abgehalten. Sie hält mich auf dem Laufenden, besucht Ben in der Klinik, wo er sich erstmal ausruhen soll. Ich hoffe, dass ich am Dienstag mit ihm sprechen kann. Ich mache mir Sorgen, aber bin auch schon etwas beruhigter."

Ben Becker gehört zu den bekanntesten jüngeren Film-, Fernseh- und Theaterschauspielern Deutschlands. Zu seinen wichtigsten Filmen zählen "Schlafes Bruder", "Comedian Harmonists" und "Sass". Auf der Bühne erntete er unter anderem als Franz Biberkopf in "Berlin Alexanderplatz" Lob. Als Sänger und Rezitator machte sich Becker, dessen Markenzeichen seine Bass-Stimme ist, ebenfalls einen Namen.

Der Schauspieler Otto Sander ist sein Ziehvater, Meret Becker seine Schwester. In Berlin versuchte sich der gebürtige Bremer auch als Gastronom, in der Kneipe "Trompete" am Lützowplatz. Zu seinen jüngsten Projekten gehören der Film "Die Rote Zora" und die Show "Die Bibel - Eine gesprochene Symphonie", die am 12. Oktober im Berliner Tempodrom uraufgeführt werden soll. In der jüngsten Zeit habe Becker sich voll auf dieses Projekt gestürzt, hieß es am Montag. Kurz vor dem Zusammenbruch war er aus einem Mallorca-Urlaub zurückgekehrt.

Becker spielt oft rebellische Typen oder Außenseiter. Früher kokettierte er mit seinem Image als Draufgänger. Mittlerweile ist Becker selbst Familienvater und gibt sich ruhiger. In die Schlagzeilen geriet der Schauspieler diesen Sommer, als er in einer Strandbar mit einem angetrunkenen Randalierer zusammenstieß und Schläge einstecken musste. Danach überlegte er, aus Berlin wegzuziehen. "Ich tobe nicht nachts durch Berlin und suche Krawall. Es gibt nur leider Wahnsinnige, die auf mich losgehen", sagte Becker der "Bild am Sonntag". Das nerve ihn dermaßen, dass er überlege, auf jeden Fall aus Berlin wegzugehen.