Der G8-Gipfel in Heiligendamm wird am Vormittag um 9.30 Uhr offiziell eröffnet. Nach einem informellen Arbeitsessen im Herrenhaus des Barockguts Hohen Luckow beginnt nun die eigentliche Arbeit.

Die acht Staats- und Regierungschefs ringen bei den Themen Klima, US-Raketenabwehr und Afrika um eine Einigung.

Bis zum späten späten Mittwochabend konnten sich die Unterhändler in der besonders hitzigen Klimadebatte nicht auf eine gemeinsame Linie verständigen, deshalb muss nun Kanzlerin Angela Merkel versuchen, auf höchster Ebene eine Lösung herbeiführen. Sie strebt eine Vereinbarung mit verbindlichen Obergrenzen für den Kohlendioxid- Ausstoß an, um die Erderwärmung bis 2050 auf zwei Grad zu begrenzen, was unter anderem die USA ablehnen.

Die Polizei rechnet zum offiziellen Gipfelauftakt erneut mit Anti- G8- Protesten. In der Nacht war es rund um Heiligendamm ruhig geblieben. Am frühen Donnerstagmorgen hielten sich 1000 Demonstranten friedlich an zwei Orten in der Nähe des zwölf Kilometer langen Sicherheitszauns auf, teilte die Polizei-Sondereinheit Kavala mit. Viele lagen in Schlafsäcken schlafend auf der Straße. Am Mittwoch hatte die Polizei etwa 140 Demonstranten nach Auseinandersetzungen festgenommen.

Die Polizei dementierte am Donnerstagmorgen einen Zeitungsbericht über ein Loch im Unterwassernetz vor Heiligendamm. Ein Polizeisprecher sagte: "An der Netzsperre, die den G8-Tagungsort seeseitig sichert, sind weder größere Löcher entdeckt worden, noch war ein Spannseil auf einer Länge von 15 Metern beschädigt. Ein Sicherheitsdefizit besteht nicht." Die "Bild"-Zeitung hatte geschrieben, es seien im 4,5 Kilometer langen Unterwasser-Netz zwei größere Löcher entdeckt worden.