Die havarierte “Sea Diamond“ ist am Morgen mit einem dröhnenden Krach vor dem Hafen der Insel Santorini untergegangen. Die Stelle des Untergangs ist nach Fischerangaben etwa 200 Meter tief. Zwei französische Bürger offiziell als vermisst erklärt.

"Es war eine dramatische Szene", sagte ein Reporter des griechischen Fernsehens.. "Es ist das Ende", kommentierten Augenzeugen während das 22 000 Tonnen große Schiff mit dem Bug nach oben unterging. Unterdessen wurden am Morgen zwei französische Bürger offiziell als vermisst erklärt. Es handelt sich um einen 45-Jährigen und seine 16 Jahre alte Tochter, die trotz umfangreicher Suche auf Santorin nicht gefunden werden konnten.

Die griechische Tourismusministerin Fani Petralia hatte am Vorabend gesagt, alle 1547 Menschen an Bord seien unverletzt von der "Sea Diamond" evakuiert worden. Die beiden Vermissten seien nach unbestätigten Informationen zuletzt in ihrer Kabine auf dem zweiten Deck des havarierten Schiffes gesichtet worden und wollten das Schiff nach dem Unfall verlassen. Offiziere der Küstenwache befürchten, dass die zwei Vermissten vom rasch ins Schiff einfließenden Meereswasser überrascht worden seien.

Die "Sea Diamond" war Donnerstag bei der Einfahrt in der Bucht von Santorini auf ein Riff gelaufen und in Seenot geraten. Nach dem Navigationsfehler, der zum Auflaufen auf dem auf allen Karten eingezeichneten Felsen-Riff führte, gelang es dem Kapitän nach Einschätzung der Küstenwache rechtzeitig die Sicherheitsschleusen zu schließen und damit einen sofortigen Untergang des Schiffes abzuwenden. Der Kapitän und weitere drei Schiffsoffiziere wurden am Morgen festgenommen.

Unterdessen kamen an Bord einer Fähre die ersten schiffbrüchigen Touristen in Piräus an. Es waren etwa 350 Passagiere. Fast einstimmig sagten sie Reportern vor Ort, dass sie "Riesenglück hatten". Der größte Teil der Touristen werden am Nachmittag in Piräus erwartet. Sie waren am Morgen von einem anderen Kreuzfahrtschiff in Santorini abgeholt worden. 70 Passagiere untergegangenen "Sea Diamond" wollten nicht mehr per Schiff nach Piräus fahren und sollten aus Santorin ausgeflogen werden, berichtete der staatliche griechische Rundfunk weiter.

Die steile Küste der Vulkaninsel Santorin ragt bis 200 Meter über der Meeresoberfläche und die Einfahrt in die Bucht, die ein riesiger Krater ist, ist spektakulär. Santorini war die letzte Station einer viertägigen Ägäiskreuzfahrt der "Sea Diamond".