Offensichtlich hat ein Meteoriten-Splitter in einer Schrebergarten-Kolonie bei Bonn eine Laube in Brand gesetzt.

Bonn. Nach Beratungen mit Experten sei ein Geschoss aus dem Weltall "die wahrscheinlichste Brandursache" für ein Feuer, das bereits am 8. Oktober ein Schrebergarten-Haus in Troisdorf bei Bonn zerstört hat. Dies teilte die Polizei Siegburg (Nordrhein-Westfalen) am Freitag mit. Alle anderen Ursachen könnten nach umfassenden Ermittlungen ausgeschlossen werden. Allerdings sei das Meteoriten-Gestein nicht gefunden worden. Bei dem Brand war der 77 Jahre alte Eigentümer der Hütte schwer verletzt worden.

Nach Darstellung der Polizei beobachteten glaubwürdige Zeugen "eine ungewöhnliche Leuchterscheinung am Himmel unmittelbar vor der Brandentstehung, die sich als kleiner glühender Körper Richtung Boden bewegt hatte". Eine vorsätzliche Brandlegung habe ebenso ausgeschlossen werden können, wie ein technischer Defekt oder eine chemische Selbstentzündung.

Die Zeugenangaben hatten die Ermittler veranlasst, mit der Sternwarte Bochum zu sprechen. Von dort sei mitgeteilt worden, "dass sich die Erde zur Ereigniszeit in der Nähe eines Meteoritensplitterfeldes befand und der Eintritt von Partikeln in die Erdatmosphäre zu erwarten war". Dass einer der außerirdischen Gesteinsbrocken den Boden erreicht, sei allerdings außergewöhnlich. Die Möglichkeit schlossen die Experten jedoch nicht aus. Beim Eintritt in die Erdatmosphäre habe sich das Gestein stark genug aufheizen können, um die Laube in Brand zu setzen.

Ein Sprecher der Sternwarte Bochum hielt es auch für möglich, dass der Meteoriten-Splitter nicht größer als ein Sandkorn war. Dies würde auch erklären, warum das Gestein nicht gefunden werden konnte.