Ein Unwetter mit einer Windhose hat in der Hansestadt zwei Menschen getötet und insbesondere im Süden der Stadt schwere Verwüstungen angerichtet, Baukräne sind umgekippt und Hochspannungsleitungen gerissen.

Hamburg. Bei einem kurzen, aber heftigen Unwetter sind am Montagabend in Harburg im Süden Hamburgs zwei Menschen durch umgekippte Baukräne getötet worden. Die Kranführer befanden sich nach Angaben der Polizei in ihren Kabinen, als der Sturm überraschend einsetzte. Zwei weitere Menschen wurden schwer verletzt, teilte die Feuerwehr mit. Nach ersten Erkenntnissen waren auf einem Grundstück in Harburg drei von vier Baukränen umgekippt.

Aus dem Süden der Stadt berichteten Anwohner von einer "Art Windhose". Zahlreiche Häuser wurden abgedeckt. Nach Angaben der Feuerwehr wurden durch den Wirbelsturm Hochspannungsleitungen zerrissen. "Wir haben im Moment so ziemlich alles auf der Straße, was wir aufbieten können", teilte ein Sprecher der Feuerwehr mit.

Durch die Schäden an den Hochspannungsleitungen fiel vielerorts der Strom aus. Im Allgemeinen Krankenhaus Harburg gab es während des Unwetters keinen Strom. Auch das Schiffsmeldewerk, das die Lage und Position der meisten Schiffe in Norddeutschland überwacht, war am Abend ohne Elektrizität. Der S-Bahn-Verkehr südlich von Harburg brach vollständig zusammen.

Das Unwetter sorgte im Osten und Süden der Stadt für ein "totales Chaos", wie es bei den Rettungsdiensten hieß. Auch in der Innenstadt brachte der Ausfall zahlreicher Ampeln den Verkehr am Abend stellenweise zum Erliegen.

In vielen Stadtteilen Hamburgs war die Feuerwehr am frühen Abend wegen voll gelaufener Keller im Dauereinsatz. "Bei uns herrscht im Moment Land unter", hieß es bei der Feuerwehr. Die Polizei war wegen mehrerer Unfälle ebenfalls im Dauereinsatz. Blitz und Donner sorgten in der Innenstadt dafür, dass zahlreiche Alarmanlagen anschlugen.

Im niedersächsischen Esenshamm hat ein Tornado gewütet. Der Wirbelsturm habe ein Auto erfaßt und in einen Graben geschoben, teilte die Polizei mit. Außerdem seien zahlreiche Dachpfannen von einem Wohnhaus gerissen und das Wellblechdach eines Maschinenschuppens zerstört worden. Verletzt wurde niemand. "Einige Bleche sind 300 Meter durch die Luft geflogen. So etwas hab ich noch nie gesehen", sagte Hartmut Lübtow von der Polizei in Nordenham.