Sawahiris Schwiegersohn ist unter den Opfern des US-Angriffs, bei dem am vergangen Freitag auch 18 Zivilisten getötet worden waren. Bombenspezialist Midhat Mursi soll ebenfalls ums Leben gekommen sein.

Islamabad. Bei dem US-Luftangriff auf ein pakistanisches Dorf sind in der vergangenen Woche nach Geheimdienstinformationen mehrere führende El-Kaida-Mitglieder getötet worden. Unter den vermutlich vier getöteten Extremisten sei der Schwiegersohn von El-Kaida-Vize Aiman el Sawahiri, sagte ein hochrangiger pakistanischer Geheimdienstmitarbeiter am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.

Auch der Bombenspezialist Midhat Mursi soll getötet worden sein, auf den ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar ausgesetzt war. Er soll im afghanischen Derunta ein El-Kaida-Trainingslager geleitet haben, in dem hunderte Mudschahedin den Gebrauch von Sprengstoff und Gift lernten. Mehrere Handbücher Mursis mit Anleitungen zur Herstellung einfacher chemischer und biologischer Waffen seien den US-Streitkräften in Afghanistan in die Hände gefallen, hieß es weiter. Ein viertes Todesopfer könnte nach Medienberichten ein Ägypter namens Mustafa Usman sein.

Mursis Tod wurde von den USA nicht bestätigt. "Es ist eine offene Frage, wer am Angriffsort anwesend war", sagte ein US-Beamter, der anonym bleiben wollte. Wenn der Terrorist tatsächlich bei dem Angriff starb, wäre dies "eine sehr bedeutsame Entwicklung", sagte ein anderer US-Beamter.

Pakistans Informationsminister Scheikh Rashid sagte, die Regierung überprüfe derzeit noch die Identität der Toten. Offenbar seien jedoch die sterblichen Überreste der Extremisten von Anhängern aus ihren Gräbern weggebracht worden.

Der US-Angriff hatte landesweite Proteste ausgelöst und zu einer Protestnote der pakistanischen Regierung an die USA geführt. Die USA entschuldigten sich bislang nicht. Die Entscheidung für den Angriff sei nicht leichtfertig getroffen worden, hieß es aus offiziellen Kreisen.