Der führende Seespediteur Kühne + Nagel droht mit einem Wegzug, sollte Hamburg an seinem Vorhaben mit der Bahn festhalten.

Ein weiterer Schlag für die Hamburger Politik: Der mögliche Umzug der Bahnzentrale nach Hamburg hängt in der Schwebe, da meldet sich ein weiterer Logistikgigant zu Wort: Der Speditionsriese Kühne + Nagel hat mit Abwanderung aus der Hansestadt gedroht, falls die Deutsche Bahn den Zuschlag für den Hafenbetreiber HHLA bekommt.

In diesem Fall werde der Konzern seine Container nach Rotterdam oder Bremerhaven umleiten, sagte K+N-Mehrheitsaktionär Klaus-Michael Kühne der Tageszeitung "Die Welt". Zwar sei es egal, wo die Bahn ihren Hauptsitz habe. "Aber der Verkauf der HHLA an die Bahn wäre für uns ein schwerer Schlag. Wir würden uns dann von Hamburg abwenden," ließ der Logistikgigant verlautbaren. Ein wichtiger Hafen wie Hamburg müsse neutral bleiben.

Die Deutsche Bahn hatte angekündigt, sich an der HHLA und der Hamburger Hochbahn zu beteiligen. Außerdem erwägt das Staatsunternehmen die Verlegung der Konzernzentrale von Berlin nach Hamburg. Dies stößt auf Widerstand in der Bundesregierung. K+N konkurriert auf dem internationalen Frachtmarkt mit der Bahn-Tochter Schenker.