Peine. Der seit Freitag verschwundene Pilot eines Ultraleichtflugzeuges gilt weiter als vermisst. Mehrere Suchflüge verliefen ergebnislos.

Die Sorge ist groß: Ist ein 51-jähriger Mann aus Peine in Niedersachsen mit seinem Doppeldecker über der Deutschen Bucht verunglückt und abgestürzt? Der seit Freitag verschwundene Pilot des Ultraleichtflugzeuges gilt weiter als vermisst. Mehrere Suchflüge der Bundeswehr und des Feuerwehrflugdienstes am Wochenende verliefen ergebnislos.

Es ist zu befürchten, dass der kleine Doppeldecker vom Typ "Kiebitz" in der Deutschen Bucht abgestürzt ist. "Eine Radarspur führt über die Nordsee - der letzte Punkt dieser Spur", sagte Thomas Harendza, Untersucher vom Dienst bei der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Braunschweig, am Sonntag unserer Zeitung. Die mögliche Unglücksstelle könnte bei Föhr liegen.

Umfangreiche Suchaktionen über Land und See

Der Pilot war mit seinem Doppeldecker, ein Selbstbau, Freitagmorgen auf dem Flugplatz Glindbruchklippe bei Peine-Telgte gestartet. Ein Ziel hatte er offenbar nicht angegeben, auch sein Transponder - ein Signalempfangs- und -sendegerät - war nicht eingeschaltet. Das allerdings ist bei Flügen dieser kleinen "Luftsportgeräte" durchaus üblich. Die Reichweite beträgt rund 400 Kilometer. Laut Auskunft eines Luftfahrtexperten fliegen diese Maschinen auf Sicht in geringerer Höhe von bis zu 600 Metern, eine Meldepflicht besteht nur in Kontrollzonen wie zum Beispiel Verkehrsflughäfen.

Eine Sichtung des Doppeldeckers am Freitagvormittag über Rotenburg/Wümme bei Bremen erhärtete die Vermutung der Polizei, dass der Pilot in Richtung Deutsche Bucht geflogen ist, so Schichtleiter Hans-Jürgen Schober. "Es ist nicht auszuschließen, dass das Flugzeug ins Meer gestürzt ist, nachdem der Treibstoff zu Ende gegangen war."

Wie in solchen Fällen üblich, wurden über den nationalen Such- und Rettungsdienst für Luftfahrzeuge (SAR) der Bundeswehr am Sonnabend umfangreiche Suchaktionen über Land und See gestartet. Daran beteiligt waren auch Maschinen des Feuerwehrflugdienstes Niedersachsen und der Polizei. Die Suchkommandos fanden jedoch keine Spur.

Polizei in Peine ermittelt

Auf dem Flugplatz Glindbruchklippe bei Telgte war die Stimmung der anwesenden Mitglieder vom Verein Uhlenflug Peine sehr gedrückt. "Für uns ist das ein großes Rätsel", sagte Siegfried Starke, an dem Tag Flugleiter im Tower. Es habe sich am Freitag um einen ganz normalen Start gehandelt, der 51-Jährige aus Edemissen sei ein erfahrener Pilot. Über das tatsächliche Geschehen an Bord des Doppeldeckers könne zum jetzigen Zeitpunkt nur spekuliert werden. "Und das wollen wir nicht."

Die Ermittlungen der Peiner Polizei laufen vorerst weiter. Weil das Flugzeug überwiegend in geringer Höhe geflogen sein dürfte, wird die Bevölkerung um Sichtungsmeldungen gebeten. Der Doppeldecker mit der Kennung "D-MAFT" ist auffällig lackiert: Blauer Rumpf, gelbe Tragflächen und rot-weißes Seitenruder.

Zeugen wenden sich an jede Polizeidienststelle oder das Peiner Kommissariat: (0 51 71) 99 90.