Wendy Hilling hat ein Buch über ihren hilfreichen Golden Retriever geschrieben

Er arbeitet den ganzen Tag hart für sie. Er kauft mit ihr im Supermarkt ein, hilft, wo er kann, holt und bringt ihr, was sie benötigt, und hat ihr schon das Leben gerettet. Ein Traumpartner, möchte man meinen. Und im gewissen Sinne ist Ted das auch. Der Golden Retriever ist Wendy Hillings täglicher und nächtlicher Beistand als Assistenzhund. „Teddy hat mir ein Leben ermöglicht, von dem ich früher nur träumen konnte“, sagt die Autorin des Buches „Mein Leben in seinen Pfoten“.

Die Engländerin Wendy Hilling kommt mit einer seltenen Erbkrankheit zur Welt, ihre Haut und Schleimhaut sind überempfindlich. Schnell entstehen Verletzungen und es bilden sich Blasen. Kaum jemand hat genug Verständnis geschweige denn Geduld gegenüber ihrem Leiden. Ärzte prophezeien ihr bereits als Kind, sie habe wahrscheinlich nicht mehr lange zu leben. Doch die willensstarke Wendy zeigt es allen und wird später sogar zweifache Mutter.

Früh entdeckt sie ihre Liebe zu Hunden und Pferden, trotzt den Schmerzen und reitet, versucht ein normales Leben zu führen. Immer wieder erlebt sie unangenehme Reaktionen von Fremden: „Manchmal reden sie mit dir, als wärst du beschränkt, oder ekeln sich vor deiner Haut.“ Und ärztliche Behandlungen können sogar lebensgefährlich werden, wenn die Mediziner sich nicht mit ihrer Krankheit auskennen.

Ohne Hilfe kommt Wendy Hilling nicht klar, doch es fällt ihr schwer, anderen Menschen gegenüber so bedürftig zu sein. Sie blüht erst richtig auf, als ihr der Hund Monty und später Teddy zu einem selbstständigen Leben verhelfen. Denn nun erregt eher der Hund als die Krankheit die Aufmerksamkeit anderer Leute. Die Tiere sind nicht nur eine körperliche Hilfe, sondern auch oft eine Therapie für die Seele – für sie und auch für andere. Wendy Hilling wird selbstbewusster durch ihre Unabhängigkeit, mit dem Hund traut sie sich, Kontakte zu Menschen zu knüpfen.

Liebevoll und anschaulich schildert sie, was Assistenzhunde lernen müssen und wie sich der Alltag mit ihrem Vierbeiner gestaltet. Sie könnte zwar jederzeit an ihrer Krankheit sterben, doch Wendy Hilling sagt, ihr Hund sorge dafür, dass sie jeden Tag auch daran denkt, wie glücklich sie durch ihn ist.

Dieses Buch wird nicht nur tierlieben Menschen gefallen. Es zeigt, zu welch großartigen Leistungen die hilfreichen Hunde in der Lage sind, und es ist ein Beispiel für ein Zusammenwirken von Mensch und Tier, das beiden Parteien ein würdevolles Dasein mit viel Freude beschert. (hwa)

Wendy Hilling: „Mein Leben in seinen ­Pfoten“, Penguin Verlag, 304 Seiten, 10 Euro. Das Buch erscheint am 10. Juli.