Beim Autoverkehr sind die idyllischen Zeiten der Elbvororte lange vorbei. Da kommt vieles zusammen: Pendler nutzen S-Bahnhöfe, beispielsweise in Blankenese und Othmarschen als Anlaufstellen. Andere, darunter auch viele Lkw-Fahrer, kürzen neuralgische Punkte über Schleichwege ab, die mitten durch einst ruhige Wohnstraßen führen. Auch die vielen Neubauprojekte im Westen sorgen dafür, dass die Blechschlange immer länger wird, denn kaum eine Woche vergeht, in der nicht irgendwelche Straßen zumindest teilweise gesperrt werden. Doch das Problem ist auch hausgemacht – so viel Ehrlichkeit muss sein. Untersuchungen belegen, dass in Hamburg die Zahlen von Auto-Neuanmeldungen und „Fahrbewegungen“ insgesamt rückläufig sind. Sie steigen aber in den wohlhabenden, zentrumsfernen Stadtteilen – oft noch schneller als die der Einwohner. Etliche Haushalte gönnen sich Zweit- oder sogar Drittwagen, die dann von diversen Familienmitgliedern ausgiebig genutzt werden. Niemandem kann das Recht darauf abgesprochen werden. Aber Elbvorortler, die selbst kleinste Strecken mit dem Auto zurücklegen, dürfen sich über Autoschlangen, Parkplatz-Suchverkehr und zugeparkte Wege nicht aufregen. Denn sie gehören mit zu den Verursachern – täglich aufs Neue.