Die sechsten Privattheatertage versprechen Vielfalt und „Theatermenschen persönlich“

Jedes Jahr veröffentlichen die Verantwortlichen eine Zahl, die durchaus beeindruckt: 130.000 lautet sie diesmal, und es sind die Kilometer, die die reisende Jury der Privattheatertage deutschlandweit zurückgelegt hat, um sich Vorstellungen zwischen Schleswig-Holstein und Bayern anzusehen. Privattheaterproduktionen, die vom 13. bis zum 25. Juni um den Monica Bleibtreu Preis 2017 konkurrieren.

Mit dabei sind in diesem Jahr Inszenierungen aus Bonn, Tübingen und Reutlingen, aus Berlin, Bremen und Köln, aus Stuttgart, Singen und Visselhövede – Privattheater wird auch auf dem Land gemacht. Auch Hamburg ist wieder mit einer Produktion vertreten: Das Ernst Deutsch Theater geht mit „Bunbury oder Ernst sein ist alles“ in der Kategorie „Komödie“ ins Rennen.

Eröffnet wird das von Multi-Intendant Axel Schneider initiierte und verantwortete Festival traditionell im Altonaer Theater, diesmal am 13.6. mit einer Inszenierung der Bremer Shakespeare Company, eines regelmäßigen Gast der Privattheatertage: „King Charles III“ über den britischen Thronfolger. Der „Weser-Kurier“ lobte Mike Bartletts Stück als „raffiniert gebautes Werk“, es sei „so ­vergnüglich wie tiefgründig“.

Hamburg hat eine deutschlandweit einmalige Privattheaterszene. Auch wenn es in diesem Jahr nur das Ernst Deutsch Theater in den Wettbewerb geschafft hat (das Festival veröffentlicht nicht, wie viele Hamburger Bühnen sich beworben haben – manchmal sprechen ganz banale logistische Gründe gegen eine Teilnahme), sind viele Häuser zumindest als Spielorte dabei. Vom Auftakt in Altona bis zur Gala mit der Verleihung der Bleibtreu-Preise in den Kammerspielen. Dazwischen stellen das Ohnsorg-Theater, das Harburger Theater, das Theater im Zimmer, das Ernst Deutsch Theater, das Monsun Theater und das Bergedorfer Theater Haus im Park ihre Bühnen zur Verfügung.

Das Programm ist vielseitig: Von Tolstois „Anna Karenina“ über einen Liederabend mit dem Titel „Meeresrauschen“ bis zu Werner Schwabs deftigen „Präsidentinnen“ ist alles dabei. Und jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn stellen sich die „Theatermenschen persönlich“ vor. Der Eintritt dafür ist frei.

Privattheatertage Di 13.–So 25.6, diverse Spielstätte, Karten zu 9,- bis 29,- (Festivalpässe zu 28,80 bis 174,-): www.privattheatertage.de