Hamburg. An zwölf Kühllastern wurden Katalysatoren gestohlen. Hamburger Tafel muss Bedürftige vertrösten. So können Sie kurzfristig helfen.

Seit 1994 versorgt die Hamburger Tafel Bedürftige mit Lebensmitteln, rund 40 Tonnen verteilen die 120 ehrenamtlichen Mitarbeiter Woche für Woche. Doch ausgerechnet der gemeinnützige Verein ist jetzt von Autodieben heimgesucht worden. Als Mitarbeiter am Dienstag vom Kühllager an der Bramfelder Straße zu ihrer morgendlichen Tour aufbrechen wollten, stellten sie fest, dass an neun der zwölf Kühllaster vom Typ Mercedes-Sprinter die Katalysatoren abmontiert und gestohlen worden waren.

An Kühllastern der Hamburger Tafel wurden Katalysatoren gestohlen
An Kühllastern der Hamburger Tafel wurden Katalysatoren gestohlen © Hamburger Tafel

Dadurch geriet der ganze Betrieb erheblich ins Stocken. Unter den Folgen der Tat zu leiden hatten jene Menschen, die ohnehin nichts oder zu wenig haben: die Bedürftigen und Adressaten der Tafel. Die Lebensmittel hätten nicht in ausreichender Menge eingesammelt und an die Ausgabestellen geliefert werden können, hieß es dazu von dem Verein. Der Diebstahl habe einen Schaden von rund 25.000 Euro verursacht.

War es Autodiebstahl auf Bestellung?

Wer hinter der Tat steckt, ist noch unklar. Die Polizei ermittelt. Dass die Geräte fachmännisch ausgebaut wurden, könnte aber auf eine Bande organisierter Autodiebe hindeuten, die „auf Bestellung“ Autoteile klauen. Katalysatoren sind für die Kriminellen besonders attraktiv, weil sie wertvolle Rohstoffe wie Palladium, Rhodium und Platin enthalten.

Die neun betroffenen Sprinter sollen noch in dieser Woche repariert werden. Um den Engpass zu überbrücken, hat die Tafel am Dienstag fünf Sprinter vorerst bis Ende der Woche angemietet – allerdings Fahrzeuge ohne Kühlfunktion. Die verderbliche Ware muss also direkt zu den 21 Ausgabestellen gefahren werden, die pro Woche 15.000 Bedürftige versorgen. Im Normalfall schwärmen die Transporter pro Woche zu 180 Betrieben aus.

Hamburger Tafel bittet um Spenden

Dort werden gespendete Lebensmittel abgeholt und gekühlt zum Lager oder direkt zu den Ausgabestellen gefahren. „Auf den Mietkosten für die Transporter in Höhe von 3000 bis 4000 Euro sowie den Reparaturkosten bleiben wir definitiv sitzen“, sagte Geschäftsführer Christian Tack. „Nach diesem dreisten Diebstahl ist die Hamburger Tafel dringend auf Geldspenden angewiesen, um den Schaden aufzufangen.“ Spendenkonto Hamburger Tafel (HASPA). IBAN: DE 65 2005 0550 1217 1305 15, Stichwort: „Ami Dose“.