Hamburg . Gegner des Projekts sammeln in kurzer Zeit rund 13.000 Unterschriften. SPD und Grüne schwenken um

Monatelang wurde leidenschaftlich über ihn gestritten – jetzt ist der geplante Radweg am Övelgönner Elbstrand vorerst vom Tisch. „In dieser Legislaturperiode wird dort niemand mehr etwas bauen“, sagt Thomas Adrian, SPD-Fraktionschef in der Bezirksversammlung Altona.

Verantwortlich für das Umschwenken der Politik ist die Bürgerinitiative „Elbstrand retten“. Sie hatte innerhalb kürzester Zeit rund 13.000 Unterschriften für ein Bürgerbegehren gesammelt. Ihre Kontrahenten von der Initiative „Elbstrandweg für alle“, die den Radweg durchsetzen wollen, sind dagegen noch nicht so weit und sammeln noch Unterschriften.

Die Grünen, bisher ebenfalls Anhänger des Radwegs, nehmen von dem Vorhaben gleich ganz Abstand. Eva Botzenhart, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion, sagt: „Wir respektieren den Bürgerwillen. Für uns ist der Radweg am Elbstrand erledigt.“ CDU und FDP waren ohnehin gegen den Weg. Damit gibt es in der Bezirksversammlung Altona, die sich am 29. Juni mit dem Thema befassen will, derzeit keine Mehrheit für das umstrittene Vorhaben.

Der geplante Radweg sollte ein Problem beseitigen, das in Övelgönne seit Jahren für Ärger sorgt. Für Radfahrer gibt es derzeit nur den rund einen Kilometer langen Fußweg oberhalb des Strandes. Dort müssen sie eigentlich ihr Rad schieben, tun es aber häufig nicht. Der Neubau, der direkt am Wassersaum entlangführen sollte, wäre mit sechs Metern breit genug gewesen, um Radlern, Spaziergängern und Rollifahrern Platz zu bieten. Kritiker sprachen jedoch von einer „Zubetonierung“ des Strandes – und fanden mit dieser Position viel Zuspruch.

Derzeit ist das wahrscheinlichste Szenario, dass die Bezirksversammlung Altona am 29. Juni das Bürgerbegehren „Elbstrand retten“ übernehmen wird – und damit den Strand-Radweg endgültig vom Tisch fegt.

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