Hamburg. Betreiber Horst Rahe spricht im Exklusiv-Interview über seine Gründe für die Trennung von Jost Deitmar

Warum musste der allseits geschätzte und mehrfach ausgezeichnete Direktor Jost Deitmar das Louis C. Jacob verlassen? Horst Rahe, Gesellschafter der DSR Hotel Holding, zu der auch das Luxushotel gehört, spricht jetzt im exklusiven Interview mit dem Hamburger Abendblatt erstmals über seine Beweggründe für die Trennung.

„Wir hatten vor zwei Jahren gemeinsam mit der Geschäftsführung festgelegt, wie sich das Hotel wirtschaftlich entwickeln soll“, sagt Rahe, der dem Louis C. Jacob ein „legereres Image“ verpassen will. Doch die Ziele seien nicht nachhaltig umgesetzt, die Umsatzzahlen nicht erreicht worden. Im Gegenteil: Eine Unternehmensberatung „brachte Betriebsabläufe ans Licht, durch die sich die schlechten Ergebnisse erklären ließen“. Sie habe viele Punkte und Abläufe gefunden, bei denen sich Kosten sparen ließen.

Ein Beispiel: „Wir sparen 5000 Euro im Jahr dadurch ein, dass die Butter zum Frühstück nicht mehr vom Personal mit der Hand in kleine Portionen geschnitten wird, sondern von einem Schneidegerät.“ Rahe weiter: „Außerdem haben wir viele Veranstaltungen im Haus gehabt, bei denen wir draufgezahlt haben. Das wird es künftig nicht mehr geben, wir haben nichts zu verschenken.“ Der Unternehmer nennt Jost Deitmar zwar einen perfekten Gastgeber und einen „Direktor der alten Schule“. Er sagt aber auch: „Das passt nicht mehr zum Jacob. Im Zuge unserer Neuausrichtung brauchen wir keinen Direktor, der das Haus repräsentiert, sondern einen, der es wirtschaftlich effizient führt.“ Genau so, wie es Deitmars Nachfolger Frank Wesselhoefft mache. Unter ihm habe das Hotel im Mai den besten Umsatz aller Zeiten gemacht – die Zimmerauslastung sei merklich gestiegen.

Seite 15 Das Interview