Sommerliche Temperaturen begünstigen Missgeschicke. Davon bin ich seit diesem Wochenende überzeugt. Es beginnt damit, dass wir uns für Arbeiten an der Mastspitze unseres Bootes einen Sprinter mit Hebebühne ausleihen. Wir lassen unser Auto auf dem Parkplatz des Verleihers stehen (30 Kilometer vom Hafen entfernt) – leider mit dem Bootsschlüssel auf der Ablage. Das fällt uns aber erst am Liegeplatz auf. Kaum haben wir das Boot aufgeschlossen, fällt der Autoschlüssel ins Hafenbecken – und muss bei 16 Grad Wassertemperatur geortet und vom schlammigen Grund geklaubt werden.

Das war aber noch längst nicht alles, was dieses Wochenende an Pannen zu bieten hatte. Dass ich zweimal die Duschanlagen des Campingplatzes aufsuche und unverrichteter Dinge wieder abziehen muss (erstes Mal: 50-Cent-Stücke vergessen; zweites Mal: Handtuch vergessen) – Schwamm drüber. Ist ja eigentlich ganz lustig.

Doch das Lachen vergeht mir am Sonntag. Ich will um 9.24 Uhr den Zug von Oldenburg nach Hamburg nehmen und werde zum Bahnhof gebracht (manuell funktioniert der Autoschlüssel ja noch). Um 9.25 Uhr entdecke ich erschrocken auf meinem Online-Ticket, dass ich statt der Rückfahrt von Oldenburg die Hinfahrt ab Hamburg gebucht habe. Wenn ich auf den nächsten Zug warte, komme ich zu spät in die Redaktion. Einzige Chance: der Zug, der um 10.08 Uhr in Lübeck abfährt. Noch eine stressige Autofahrt, die man sich hätte sparen können. Ich erreiche den Zug in letzter Minute – und die Phase der Missgeschicke scheint beendet. Bis ich beim Mittagessen einem Kollegen von meinem Wochenende erzähle, meine Cola umstoße und seinen Teller überflute.