Mehr als sieben Jahre ist es her, dass die Produktionsfirma Ufa damit begann, drei quirlige Kinofilme nach Enid Blytons „Hanni und Nanni“-Romanen von der Stange zu lassen. Beachtliche 800.000 Zuschauer verzeichnete jeder Teil. Dann jedoch kam die Konkurrenz: Autoren­filmer Detlev Buck lockte mit seiner „Bibi & Tina“-Reihe im Durchschnitt ein doppelt so großes Publikum ins Kino. Jetzt legt die Ufa nach. Sie hat ein neues Drehbuch in Auftrag gegeben – mit den Zwillingen in einem durch böse Immobilienhändler bedrohten Internat und irgendwas mit Pferden.

Regisseurin Isabell Šuba ließ neue Hannis und Nannis casten – und siehe da: Laila und Rosa Meinecke bringen tatsächlich einen natürlicheren Look und eine authentischere Tonlage ins Spiel. Altbacken bleibt der Rest dieser vierten Verfilmung: Die Mutter (Jessica Schwarz) gibt ihre widerwilligen Töchter ins Internat, um Job und Ehe besser zu regeln. Den Kumpel-Papa Charlie muss Sascha Vollmer geben, der statt schauspielerischem Talent ein bisschen Product-Placement beisteuert – für einen Elektronikmarkt, in deren Werbung auch seine Band BossHoss schon aufgetreten ist.

Ob das in einen öffentlich geförderten Kinderfilm sein muss, darüber lässt sich streiten. Unstrittig krankt der neue „Hanni & Nanni“-Teil aber an zu vielen, angerissenen Dramen. Von einer Musikeinlage hetzt er zum nächsten emotionalen Höhepunkt und vergisst dabei, die Geschichte spannend zu erzählen.

„Hanni & Nanni – Mehr als beste Freunde“
D 2017, 96 Min., o.A., R: Isabell Šuba, D: Laila und Rosa Meinecke, Katharina Thalbach, Maria Schrader, Jessica Schwarz, Sascha Vollme, täglich im Abaton, Blankeneser, Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, Hansa, Koralle, UCI Mundburg/Othmarschen/Wandsbek, Zeise; www.hanniundnanni-film.de