Nach dem Freischimmer folgt der Fahrtenschwimmer – Schüler mit einem halbwegs tauglichen Sportunterricht kennen das. Und nach bestandener Prüfung freuen sich manche Kinder noch heute über ein buntes Stoffabzeichen, das Mutti auf die Badehose oder den Badeanzug näht. Dazu noch einen Schwimmpass oder Schwimmausweis.

Der erwachsene Samir (Samir Guesmi) ist eigentlich ein guter Schwimmer. Der Kranfahrer, der aus einem Pariser Vorort stammt, hat sich jedoch in eine Schwimmlehrerin verguckt. Nachdem Samir herausgefunden hat, womit Agathe (Florence Loiret Caille) ihre Brötchen verdient, gibt er sich als Nichtschwimmer aus. Doch Frau Bademeisterin kann mit Lügnern nichts anfangen. Als der Schwindel auffliegt, fliegt und flieht sie nach Island. So schnell aber lässt sich Samir nicht abschütteln – „Der Effekt des Wassers“.

Bei der französisch-isländischen Co-Produktion handelt es sich um den letzten Film der Regisseurin Sólveig Anspach („Stormy Weather“). Die Isländerin, Jahrgang 1960, hatte Zweidrittel des Schnitts vollendet, als sie im August 2015 an einer Krebserkrankung starb. Anspach erzählt eine schöne kleine romantische Komödie.

„Der Effekt des Wassers“ Frankreich/Island 2015, 83 Min., FSK ab 6 J., R: Sólveig Anspach,
D: Florence Loiret Caille, Samir Guesmi, Philippe Rebbot, im Abaton; www.arsenalfilm.de