Kassel.

Eigentlich sind Gerichtsverhandlungen ja aufregende Angelegenheiten, möchte man meinen – jedenfalls für Kläger und Angeklagte. Für Richter aber kann das viele Sitzen und Zuhören offenbar auch ermüdend wirken. Das zeigt ein Beispiel aus Stuttgart. Ein ehrenamtlicher Richter war zu der Verhandlung um eine Erwerbsunfähigkeits-Rente laut Zeugen zu spät gekommen.

Dann sei er „mit auf die Brust gesunkenem Haupt sofort eingeschlafen“, schreibt das Bundesverwaltungsgericht in Kassel in einer Mitteilung. Die anderen Richter bemerkten dies und stießen ihn mit dem Fuß an. Der Richter sei aber „für einen Teil der mündlichen Verhandlung geistig abwesend“ gewesen. Für das Bundesverwaltungsgericht Grund, das 2016 gefällte Urteil aufzuheben. Nun muss die Angelegenheit in Stuttgart erneut in verhandelt werden – dann hoffentlich mit ausgeschlafenem Richter.