Tulsa.

Trotz eines tödlichen Schusses auf einen unbewaffneten Schwarzen kommt eine US-Polizistin ohne Strafe davon. Ein Geschworenengericht im US-Bundesstaat Oklahoma sprach die Angeklagte am späten Mittwochabend vom Vorwurf des Totschlags frei. Der Vorfall im vergangenen September hatte in den USA erneute Diskussionen über Polizeigewalt gegen Afroamerikaner ausgelöst. Das 46-jährige Opfer hatte seinen Wagen wegen einer Panne mitten auf einer Landstraße abgestellt. Zwei von der Polizei später veröffentlichte Videos zeigen, wie der Mann – ein vierfacher Familienvater – von mehreren Polizisten mit erhobenen Waffen gedrängt wurde, zu seinem Auto zu gehen. Plötzlich fiel ein Schuss, der Mann ging blutüberströmt zu Boden und starb an seinen Verletzungen. Vor Gericht gab die Angeklagte an, aus Angst geschossen zu haben. Sie befürchtete, das Opfer wollte eine Waffe aus dem Auto holen. Außerdem habe sich der Mann gegen die Beamten gewehrt – was auf den Videos aber nicht zu sehen ist. Angehörige des Opfers protestierten vor Gericht gegen das Urteil.