Mit Marion Kracht hat „Hundewetter“ Premiere in der Komödie Winterhude

Marion Kracht kennt und mag Hamburg – vor allem das Wasser. In Tonndorf, im Studio Hamburg, fanden Mitte der 80er­ Aufnahmen zu „Diese Drombuschs“ statt – jener ZDF-Familienserie, in der sie als Tochter Tina populär wurde. Als die Schauspielerin aus Berlin an diesem Montag in Hamburg ankommt, herrscht draußen Sonne statt „Hundewetter“. So heißt das Stück, in dem Kracht am 19.5. in der Komödie Winterhude Premiere hat. „Wenn es in den nächsten Wochen regnet, dann nur bei uns“, sagt sie lachend.

Ein Guss lässt in „Hundewetter“ drei Damen in ein Café – in dessen Hinterzimmer – flüchten. Kracht spielt Helene, eine Mutter zweier Kinder, Ehe- und Geschäftsfrau kurz vorm Burn-out. „Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs“ (nach dem Kinoerfolg) könne der Untertitel des Stücks auch lauten. Die drei weiblichen Figuren wie auch der Kellner hätten dennoch Wiedererkennungswert; „Frauen ab Mitte 30/Anfang 40 und Männer um die 50 fragen sich doch: Wo bin im Leben angelangt, wer bin ich?“, sinniert Kracht, selbst Mutter zweier Söhne. Dass die Charaktere hier in einem engen Raum aufeinandertreffen, erinnert die erfahrene Darstellerin an einen Dreh auf einer einsamen Insel mit 30 Leuten: „Es ist wie unter einer Lupe: Obwohl man sich nicht kennt, ergibt sich schnell viel Privates.“

Dass Marion Kracht auch auf der Bühne das Komödienfach beherrscht, hatte sie 2015 bei ihrem Winterhuder Debüt in der Weihnachts-Story „Auf ein Neues“ als alleinerziehende Mutter und Business-Lady gezeigt. Weil es kollegial und menschlich mit ihrer Bühnen-Tochter Lene Wink und Daniel Morgenroth (als Clochard) so gut lief, überzeugten die drei Schauspieler Regisseur Martin Woelffer von einer erneuten Zusammenarbeit, diesmal ergänzt um Adisat Semenitsch: Wie „Auf ein Neues“ ist auch „Hundewetter“ von Brigitte Buc eine Komödie aus Frankreich. „Die französischen Autoren verbinden Leichtigkeit oft mit Tiefgang“, hat Marion Kracht festgestellt.

In Woelffers Komödie am Kurfürstendamm feierte „Hundewetter“ im April vorigen Jahres deutschsprachige Erstaufführung. In Berlin regnete es am Premierentag zwar nur ein bisschen, wärmer als zehn Grad war es indes nicht. Kein Hundewetter – eher Hamburger Wetter.

„Hundewetter“ Premiere Fr 19.5., 19.30, bis 9.7. täglich außer Mo, Komödie Winterhuder Fährhaus (U Hudtwalckerstraße), Hudtwalckerstr. 13, Karten zu 16,.54 bis 43,74 in der HA-Geschäftsstelle, Großer Burstah 18–32, T. 30 30 98 98