Los Angeles.

„Martini, geschüttelt, nicht gerührt“ – Dieser Satz von Film-Geheimagent James Bond ist legendär. Doch offenbar ist 007 nicht der einzige, der gern mal ein hochprozentiges Schlückchen zu sich nimmt. Wissenschaftler des US-College Dartmouth haben untersucht, wie sich der Alkoholkonsum in den jeweils 100 erfolgreichsten US-Kinofilmen der vergangenen 20 Jahre verändert hat.

Das Ergebnis der Studie: In 87 Prozent der untersuchten Filme trinken die Protagonisten Alkohol. In 43 Prozent tauchen sogar eindeutig erkennbare Marken auf. Beim Vergleich der Jahre zeigt sich, dass in älteren Filmen fast genauso viel getrunken wurde wie in aktuellen. Die Anzahl der Produktplatzierungen hat sich im selben Zeitraum hingegen fast verdoppelt.

Die Forscher haben die untersuchten Filmen auch nach ihrer Freigabe für Altersklassen unterteilt. Demnach wird in Filmen, die auch Kinder sehen dürfen, zwar deutlich weniger Alkohol konsumiert – aber doch noch in fast der Hälfte aller Filme. Bei Filmen mit einer Freigabe ab 13 Jahren liegt der Wert bei 92 Prozent.

Am häufigsten trinken die Protagonisten im Übrigen Bier. Ein Drittel des konsumierten Alkohols fällt laut der Studie auf drei Marken: Budweiser, Miller und Heineken. Aus Sicht der Wissenschaftler werden Produktplatzierungen bei vielen Unternehmen zu einer immer beliebteren Marketingmethode. Mit gefährlichen Folgen für junge Zuschauer. „Für Jugendliche sind Filmstars Vorbilder – wenn die ständig Alkohol trinken, verleitet das auch die Zuschauer dazu“, schreibt Studienautor James Sargent. Filmproduzenten und Alkoholhersteller sollten ihre Zusammenarbeit zum Wohle der Zuschauer überdenken.