Dass León Natur brauchen könnte, klingt für Besucher im ersten Moment kaum nachvollziehbar. Die Vulkankette Cordillera de los Maribios, der See Xolotlán, der Pazifik in unmittelbarer Nähe – die Natur, die die Stadt umgibt, erscheint reich und hat eine große Anziehungskraft für Touristen. Jedoch hat sie auch an Unberührtheit verloren. Während Diktatur und Krieg hatten zunächst andere Probleme im Land Vorrang. Immer wieder werden Regionen durch Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Vulkanausbrüche zerstört. Schuld am teils kritischen Zustand der Landschaft rund um León ist auch das „weiße Gold“, wie die Nicaraguaner die Baumwolle nannten, das ausgelaugte Böden zurückließ. Das Bewusstsein für die Schönheit der Natur und deren Bedürfnis nach Schutz erwacht auch in Nicaragua. Es ist jedoch derzeit noch weniger ausgeprägt als beispielsweise im Nachbarland Costa Rica. Neue Initiativen setzen sich nun verstärkt für den Naturschutz ein.