Harburg. Kulturwerkstatt Harburg richtet zweitägiges Gitarren- und Ukulelen-Festival aus

Saitenwind aus wechselnden Richtungen ist am Wochenende im Harburger Binnenhafen zu erwarten. Zunächst aus Nordwest, wenn am Sonnabend ab 20 Uhr „Celtic Guitars“ erklingen – mit drei sehr unterschiedlichen Gitarristen, vereint durch die Liebe zu irischer, schottischer und bretonischer Musik. Die Drei sind Guido Plüschke, Michael Graefe und Roland Prakken.

Guido Plüschke in Hamburg noch vorstellen zu wollen, würde bedeuten, Eulen nach Heimfeld, pardon, Athen zu tragen. Nach 17 Jahren mit der Band Garifin ist er nun eben so erfolgreich mit den Celtic Cowboys und Trasnú unterwegs, und wirkte er an Produktionen der Künstler Dessie Kelliher, Garifin, PipFerner und vieler anderer mit, spielte mit Musikerkollegen wie Gerry O´Connor (Skylark), Brendan Power (River Dance), Siobhán Kennedy und Jens Kommnick. Er wird uns die irische Tenorgitarre nahebringen, aber bestimmt auch einen Abstecher zur Mandoline unternehmen.

Michael Graefe machte sich bereits Anfang der 80er-Jahre einen Namen in Hamburger Clubs und auf den Bühnen im Großraum der Hansestadt. 2001 gründete er das CD-Label Relax Records, auf welchem er seitdem in schöner Regelmäßigkeit Alben veröffentlicht, die allesamt gute Kritiken in der Fachpresse einfahren. „Profundes gitarristisches und kompositorisches Können“ attestiert ihm das Magazin „Akustik-Gitarre“ und „gitarre.fm“ wiederum lobt „Spielwitz und Experimentierfreude“. Gerade erschien sein neues Album „Ode to Whiskey“, das sich vor allem der irischen und schottischen Musik widmet, und auch hier erntet er wieder viel Lob: „So bedeutet ,Miss McDermott Or The Royal Princess’ etwa schlicht und einfach 97 Sekunden im Himmel“, schreibt Michael Lohr in der Ausgabe 02/16 der „Akustik-Gitarre“. Alexander Schmitz, renommierter Musikkritiker, beschrieb ihn einmal folgendermaßen: „Gitarristischer Tausendsassa – Roland Prakken. Ein Allrounder. Ein musikalischer Globetrotter und Ethnologe, für den es keine Grenzen gibt, in Europa nicht, nirgends.“ Auch in seinem musikalischen Leben spielten irische, schottische ebenso wie bretonische Musik stets eine große Rolle, wobei er an diesem Abend für das Flatpicking, das rasante Spiel mit dem Plektrum für schnelle Jigs und Reels, und zur Songbegleitung zuständig sein wird.

Am Sonntag weht dann eine vergleichsweise sanfte Brise aus der Südsee herein, denn er steht ganz im Zeichen der Ukulele, der freundlichen Kleingitarre aus Hawaii, deren Siegeszug durch die Musikwelt sich ungebrochen fortsetzt.

Ein Tag für die Ukulele zum Hinhören und Mitmachen

Ab 16 Uhr besteht die Möglichkeit, das nette Instrument näher kennenzulernen, Informationen zu Historie und Bauweisen zu erhalten, sowie bei einem kurzen Workshop die ersten Akkorde kinderleicht zu erlernen. Instrumente hierfür werden unentgeltlich bereit stehen. Darüber hinaus wird es Ukulelen unterschiedlicher Bau- und Preisklassen (von 50 bis 1050 Euro) zu begutachten und anzutesten geben.

Das Bühnenprogramm beginnt um 18.30 Uhr mit „United Ukes – Pop Songs à la Uke“, es folgen Ilze Shenberga mit „Uke Songs from Latvia“ ab 19 Uhr, die Eppendorfer Schlagsaiten ab 19.30 Uhr und Dr. Uke & The T. Box Bass ab 20 Uhr.

Die Eppendorfer Schlagsaiten bringen Lieder zum Zuhören und Fetziges zum Mitmachen. Der gute alte Blues wird bei ihnen auf Plattdüütsch gesungen und von einem dreckigen Ukulelensolo begleitet – die Hauptsache ist ein guter Rhythmus, bei dem – logisch – jeder mit muss!

Dr. Uke & The T. Box Bass überzeugen mit ihrer mitreißenden Mischung aus eigenen Songs, Blues und Pop-Klassikern, gespielt und begleitet natürlich mit der Ukulele aber auch dem ebenso seltenen wie originellen Teekisten-Bass, Blues-Harp und Kazoo.

Saitenwind-Festival, Kulturwerkstatt Harburg, Kanalplatz 6, Sonnabend, 29. April,
20 Uhr, Eintritt 10 Euro, Sonntag, 30. April, 16 Uhr, Eintritt 5 Euro.