Das Ristorante That’s Amore bietet Antipasti, Suppen, Pasta, Fleisch- und Fischgerichte sowie viele Weine, aber auch eine Überraschung beim Zander

„When a moon hits your eye / like a big pizza pie – that’s amore!“ Mit dem Song „That’s Amore“ säuselte sich Dean Martin 1953 im Film „Der Tollpatsch“ in die Gehörgänge. Zugegeben, am Zeughausmarkt denkt man nicht unbedingt zuerst an Liebe, sondern an Parkplätze und Klassizismus – die Anglikanische Kirche mit ihrem imposanten Säulenportal dominiert den Platz. Aber Liebe geht ja auch durch den Magen. Seit einem Jahr kümmert sich Gerlando Cipolla mit seiner Familie hier im Ristorante That’s Amore um „italienische Küche mit Herz und Leidenschaft“.

Natürlich gibt es auch Pizza, sie steht aber nicht im Mittelpunkt. Die Speise­karte bietet mit Antipasti, Suppen, Pasta, Risotto, Fisch- und Fleischgerichten die ganze Bandbreite der italienischen Küche. Auch die Weinkarte macht Laune, darüber hinaus kann man Weine aus fast allen italienischen Regionen kaufen. Auf ihrer Webseite versichern die Cipollas, dass „alle Spezialitäten aus regionalen Zutaten täglich frisch zubereitet“ werden. Wir entscheiden uns für Tortellini That’s Amore mit Steinpilzen in Wodkacremesoße (11,50 Euro) und Zanderfilet mit einer Kartoffelkruste in Safransauce (19,50 Euro), dazu Chianti (Glas für 5,50 Euro). Zunächst aber kommen Brot und Oliven auf den Tisch.

Um es vorweg zu sagen: Die Bewertungen für That’s Amore im Internet sind extrem widersprüchlich, insgesamt erhält das Restaurant nur mittlere Noten. Manche Gäste bemängeln langes Warten aufs Essen, Bestellung verwechselt, „Personal war überfordert“. Andere sind begeistert, bis hin zu „beste Pizza meines Lebens“ oder „Menü war erste Klasse“. Die Diskrepanz erscheint rätselhaft.

Die Gemüsebeilage, Karotten, Zucchini und Brokkoli, stand nicht auf der Karte

Bei uns kommen die Getränke sofort, die Gerichte nach etwa 20 Minuten, wegen des Zanders akzeptabel. Der Zander ist auf den Punkt gegart und sehr gut, befindet sich jedoch unter Salzkartoffeln und einer schweren Sahnesoße, die möglicherweise auch Safran enthält, geschmacklich aber in Richtung Hollandaise zielt; die Gemüsebeilage – Karotten, Zucchini und Brokkoli – stand gar nicht auf der Karte. Unter „Zanderfilet mit einer Kartoffelkruste“ haben wir uns etwas anderes vorgestellt. Die Tortellini werden mit Mischpilzen und einer gut getrüffelten Soße gereicht. Sie schmecken gut, hätten etwas länger garen sollen. Aber Steinpilze und Wodkacremesoße?

Fazit: An der Bedienung haben wir nichts auszusetzen. Nur passen Karte und Gerichte nicht so recht zusammen. Das sollten sie aber! Da hilft auch der vom Chefe empfohlene, aromatische Grappa zum Abschluss nichts: Wenn der Gast bestellt, was er dann nicht bekommt, verliebt er sich nicht.

Es sei schwer auf dieser Ecke, sagt Cipolla. „Viele Touristen, die den Michel besuchen, finden uns hier gar nicht und gehen zum Essen ins Portugiesenviertel.“ Mit Pizza und Pasta für 6,90 Euro, Fisch- und Fleischgerichten für 9,50 Euro bietet das That’s Amore vor allem Hotelgästen aus der Neustadt und Mittagsgästen aus umliegenden Büros einen günstigen Mittagstisch. Nur die Liebe – die muss eben noch wachsen.

Ristorante That’s Amore Zeughausmarkt 17, Mo–So 10.30–23.00, T. 27 14 49 90;
www.restaurant-thats-amore.de