Lehre, Studium, duale Ausbildung – die Auswahl ist keine leichte Entscheidung. Handels- und Handwerkskammer geben Auskünfte

Wie geht es nach der Schule weiter? Schulabgänger haben heute viele Möglichkeiten, um durchzustarten – sei es mit einer Berufsausbildung oder einem Studium. Wer in den Bereichen Handel, Industrie oder Dienstleistungen eine Ausbildung möchte, kann zwischen etwa 130 Berufen wählen. Zum Herbst gibt es noch ausreichend Ausbildungsstellen: Rund 1600 offene Lehrstellen sind derzeit in der Lehrstellenbörse unter www.hk24.de gelistet. „Es ist also noch nicht zu spät für eine Bewerbung“, sagt Fin Mohaupt, Leiter der Ausbildungsberatung der Handelskammer Hamburg. Besonders gefragt seien Kaufleute für Büromanagement, kaufmännische Berufe in den Medien, im Einzelhandel sowie im Groß- und Außenhandel. „Eine kaufmännische Ausbildung ist ein guter Start ins Berufsleben. Hinterher stehen viele Wege offen, außerdem locken attraktive Weiterbildungsmöglichkeiten“, so Mohaupt weiter.

Auch im Handwerk sind die Karriereperspektiven gut. „Die duale Ausbildung im Handwerk ist ein Türöffner für vielfältige Wege“, sagt Josef Katzer, Präsident der Handwerkskammer Hamburg. Im Rahmen einer dualen Ausbildung erwerben die Auszubildenden Berufspraxis und lernen vom ersten Tag an, die Theorie in die Praxis umzusetzen. Das machen sich auch viele Abiturienten zu Nutze: In Hamburg beträgt ihr Anteil unter den Auszubildenden im Handwerk 20 Prozent, das ist weit über dem Bundesdurchschnitt.

Zur Jobsuche sollte man wissen, was man gerne mag

Aktuell sind in der Online-Lehrstellenbörse der Handwerkskammer mehr als 1000 Lehrstellen in mehr als 100 Berufen gelistet. Insgesamt beginnen pro Jahr bis zu 2500 junge Menschen ihre Ausbildung im Hamburger Handwerk. Für die jungen Frauen ist die Friseurin der beliebteste Ausbildungsberuf, für Männer ist es der Kraftfahrzeugmechatroniker. „Für die Berufswahl gilt als erstes her- auszufinden, was man persönlich am besten kann und was einen am meisten interessiert. Als zweites kommt die Suche nach dem Beruf. Nur auf diese Weise erhält man die Chance auf ein erfülltes und zufriedenes Berufsleben, vielleicht sogar als Meister“, erklärt Katzer.

Laut einer Studie des IW Köln verdienen Meister des Handwerks im Schnitt während ihrer Lebensarbeitszeit mindestens ebenso viel wie ein Bachelor-Absolvent. Gut zu wissen: Mit einer erfolgreich bestandenen Handwerksausbildung kann man den nächst höheren Schulabschluss zum Teil automatisch mit erlangen. Um die Fachhochschulreife zu erwerben, reicht zum Beispiel ein paralleler Zusatzkurs an der Berufsoberschule (BOS). Weitere Informationen, auch zu den Berufsbildern, und Bewerbertipps hat die Handwerkskammer unter www.hwk-hamburg.de/ausbildung zusammengestellt.

Sehr gute Beschäftigungsperspektiven bieten auch der soziale, der pflegerische und der medizinische Bereich. Denn in den Hamburger Krankenhäusern, Senioreneinrichtungen, im Bereich der Rehabilitation, bei den Sozialverbänden und bei den ambulanten Pflegediensten sind viele Stellen unbesetzt. Eine Ausbildung in einem Pflegeberuf oder ein duales Studium sind daher ein guter Anfang, um einen krisenfesten Job zu ergattern. Infos: www.pflegeberufe-hamburg.de

Wer lieber studieren möchte, kann in Hamburg ebenfalls aus dem Vollen schöpfen. Die Stadt bietet fast alle Fachrichtungen und erfüllt die meisten Studienwünsche. Zur Auswahl stehen acht staatliche Hochschulen in Hamburger Trägerschaft. Dazu kommen die Akademie der Polizei Hamburg und die Norddeutsche Akademie für Finanzen und Steuerrecht. Groß ist auch das Angebot der Hochschulen in privater Trägerschaft. Ihre Schwerpunkte liegen oft in den Bereichen Betriebswirtschaftslehre und Management, häufig in Verbindung mit Informations- und Kommunikationswissenschaften. Aber auch im medizinischen und sozialen Bereich gibt es viele Angebote.

Sehr beliebt sind duale Studiengänge. Gemeinsam ist allen Modellen, dass die Studierenden neben der Theorie praktische Ausbildungsphasen haben. Wer sich bei den Unternehmen bewirbt, muss mit einem anspruchsvollen Auswahlverfahren rechnen und sich früh bewerben. Vorausgesetzt wird in der Regel das Abitur, zum Teil auch die Fachhochschulreife. Neben Zeugnisnoten zählen bei der Auswahl zum Beispiel Engagement, Fremdsprachenkenntnisse, Praktika und eine überzeugende Begründung für das Berufsziel.