Der britische Songschreiber und Sänger Paul Carrack kommt mit seinem Album „Soul Shadows“ am 24. April in die Fabrik

Wenn eine Band oder ein Solist einen versierten Sänger, Pianisten und Gitarristen für eine Studioaufnahme oder eine Tournee sucht, fällt ziemlich oft der Name Paul Carrack. Der Musiker aus Sheffield zählt seit Beginn der 70er-Jahre zu den gefragtesten Session-Musikern der britischen Szene. Er hat für Roxy Music gearbeitet, war viele Jahre Vokalist bei Mike & The Mechanics und dort Sänger bei Songs wie „Silent Running“ und „Over My Shoulder“. Eric Clapton holte ihn 2013 in seine Band, die Pretenders, B.B. King, Elton John, Roger Waters, die Eagles, ja sogar die Smiths stehen in der langen ­Liste seiner Kollaborationen.

Seine bekannteste Nummer ist „How Long“, die er Mitte der 70er- Jahre für seine Band The Ace schrieb und die er selbstverständlich immer noch im Repertoire hat. Sein souliger Gesang und seine Stimme sind so einzigartig, dass die BBC vor ein paar Jahren eine Dokumentation mit dem Titel „The Man With The Golden Voice“ über ihn sendete.

Doch der Mann mit der „goldenen Stimme“ hat in seiner langen Karriere kontinuierlich Platten unter seinem Namen veröffentlicht und ist mit eigenen Bands auf Tournee gewesen. Allerdings ist Paul Carrack immer etwas unterhalb des Radars geflogen. Obwohl sein Organ unter tausend anderen herauszuhören ist und er hervorragende Songs schreibt, hat er niemals als Solokünstler einen ganz großen Erfolg feiern können. Mit seinem Album „Soul Shadows“ erreichte er im vergangenen Jahr Platz 25 in den britischen Hitparaden, es war seine höchste Album-Platzierung bisher. Carrack hat sich jedoch in dieser Karriere zwischen Auftragsarbeiten und eigener Kreativität gut eingerichtet.

„Soul Shadows“ heißt sein aktuelles Album. Im Titel wird deutlich, welche große Bedeutung Soul und Funk für Carrack haben. Der Song „Sweet Soul Legacy“ ist eine klassisch klingende Hommage an die großen Sänger und Bands der 60er-Jahre, als der Soul von den Studios im Süden der USA seinen Weg in die Radio­stationen und Clubs auf der ganzen Welt nahm. Mit dem Saxofonisten Pee Wee Ellis hat der Mittsechziger einen Musiker für die Aufnahme-Sessions geholt, der damals schon Geschichte geschrieben hat. Der schwarze Saxofonist gehört zu James Browns JB Horns, unter anderem hat er für den Funk-Erfinder­ die Nummer „Cold Sweat“ geschrieben. Bei der Hälfte der Stücke auf Carracks neuem Album gibt er dem Sound mit seinem Spiel die typische Klangfarbe des Souls.

Wenn Paul Carrack am 24. April in die Fabrik kommt, wird er sicher eine Reihe dieser neuen Songs im Programm haben. Aber Songs aus seiner Zeit mit Mike & The Mechanics und „How Long“ gehören auch dazu – die erwarten seine Fans.

Paul Carrack Mo 24.4., 21.00, Fabrik (S Altona), Barnerstraße 36, Karten zu 42,50 im Vorverkauf; www.paulcarrack.net