Die Ostergeschichte ist schon oft im Kino erzählt worden, etwa in Mel Gibsons „Die Passion Christi“ bis zu „Auferstanden“ im Vorjahr. Im jüngsten Jesus-Film in „40 Tage in der Wüste“ konzentriert sich Rodrigo García („Mütter und Töchter“) auf die Fastenzeit in der Wüste. Wobei Jesus, verkörpert vom schottischen Star Ewan McGregor („T2 Trainspotting“, „Trainspotting“, „Star Wars“), nicht wie ein Sohn Gottes erscheint, sondern als ein zweifelnder, stolpernder Mensch, der nach Erleuchtung sucht. Über große Strecken erzählt Regisseur García langsam, fast meditativ und gibt so der großartigen Landschaft Raum.

Ein seltener Ansatz, der hier zum bewegenden Drama gerät. Der kolumbianische Filmemacher, Sohn des früheren Literaturnobelpreisträgers Gabriel García Márquez, konzentriert sich fast auf eine einzige, in der Bibel knapp geschilderte Episode im Leben Jesu und erzählt mit fiktiven Beigaben von den 40 Tagen, die der von (Selbst-)Zweifeln geplagte Mann fastend und betend in der Wüste verbringt, um zu Gott und sich selbst zu finden. Ein Film für Christen, die Ostern zur Besinnung kommen wollen.

„40 Tage in der Wüste“ USA 2015, 98 Min., ab 12 J., R: F. Rodrigo García, D: Ewan McGregor, Tye Sheridan, Ciarán Hinds, Do–Mo im Metropolis