Kuba ist gefallen. Ganz nebenbei, aber unübersehbar öffnet der Straßenrennfahrer Dominic Toretto (Vin Diesel) mitten in Havanna eine Coca-Cola-Dose. Nicht dass er daraus trinken würde, in Kuba ist das rot-weiße Symbol der globalen Wirtschaftsmacht USA nach wie vor offiziell verboten. Toretto nutzt den Dosenverschluss lediglich, um einen maroden Oldtimer, das erklärtermaßen langsamste Auto des Inselstaats, so zu frisieren, dass er in einem furiosen Rennen gegen das „schnellste Auto von ganz Kuba“ mindestens bestehen kann.

So schafft „Fast & Furious 8“, der erste Hollywoodfilm, der seit dem US-Embargo in der sozialistischen Republik eine Drehgenehmigung erhalten hat, wirtschaftspolitische Fakten, selbstredend unter dem Jubel des als Statisten herhaltenden kubanischen Jugend. Leider nötigt Hacker-Terroristin Cipher (unheimlich alterslos: Charlize Theron) Toretto wenig später, ihr eine Massenvernichtungswaffe in (leider nur nachtdunklem) Berlin zu stehlen, was wiederum die angestammte Fast-And-Furious-Crew um Luke (Dwayne Johnson) und Torettos Angetraute Letty (Michelle Rodriguez) auf den Plan ruft.

Vieles wirkt natürlich vertraut im aktuellen Ableger der Reihe, die nach den Auftaktfilmen „The Fast And The Furious“ (2001) und „2 Fast 2 Furious“ (2003) immer spektakulärer, aber auch im Wortsinn abgefahrener wurde. Höher, schneller, weiter, das Fortsetzungsprinzip wurde mit jedem Teil bis an die Hubraumgrenze ausgereizt.

Und so wird plötzlich aus dem achten Teil (dem ersten ohne „Auftritte“ des 2013 tödlich verunglückten Paul Walker) einer vorhersehbaren Actionserie ein aufgeblasener Agententhriller, in dem schließlich schnittige Pkws mit einem Atom-U-Boot in der Arktis „Hasch mich!“ spielen. Wären sie in Kuba geblieben, wäre das Ergebnis weniger pompös, aber ganz bestimmt ein wenig origineller ­ausgefallen.

„Fast & Furious 8“ USA 2017, 136 Minuten, ab 12 Jahren, Regie: F. Gary Gray, Darsteller: Vin Diesel, Michelle Rodriguez, Dwayne Johnson, Jason Statham, täglich im Cinemaxx Dammtor/ Harburg/Wandsbek, Hansa, Savoy (OF), Studio, UCI Mundsburg/Othmarschen Park/Wandsbek