Wohnraum wird immer teurer. Klar, dass das klassische Gästezimmer dabei oft auf der Strecke bleibt. Zum Glück reagieren die Designer auf die sich verändernden Lebensgewohnheiten und entwickeln Möbel, die nicht nur praktisch sind, sondern auch Spaß machen. „Die Städte werden teurer und der Raum knapper. Möbel zu entwickeln, die mehr können, ist für Designer heute fast interessanter, als Luxuseinrichtungen zu gestalten“, sagt der Creative Director der international ausgerichteten Kölner Möbelmesse IMM, Dirk Spierenburg. Wurde in den 1980ern das zugegebenermaßen sehr praktische, aber meist nicht designpreisverdächtige Klappbett als Neuerrungenschaft gefeiert, fertigen die Hersteller nun multifunktionale Möbel mit innovativer Technik.

Die Schrankwand versteckt nicht nur ein Bett mit Matratze in höchster Qualität, sondern beherbergt auch noch einen kleinen Arbeits- oder Essplatz, Regalböden und integriert das Sofa. Dabei muss zum Ausklappen des Bettes weder das Sofa zur Seite geschoben noch an der Front befestigte Regalböden ausgeräumt werden. Beim Ausklappen bleiben die waagerechten Flächen dank ausgeklügelter Technik weiterhin in ihrer Position. „Wir verkaufen diese Schränke vorwiegend für Einzimmerapartments, aber auch private Arbeitszimmer haben dank dieser Möbel als Gästezimmer einen Zusatznutzen“, sagt Sibylle Scharbau vom Hülsta-Studio Scharbau. Die Möbel sind mit LED-Beleuchtung sowie einem USB-Anschluss ausgestattet und haben nicht einmal Kleiderschranktiefe, sodass sie sich auch für kleine Räume eignen.

Wer auf das Gästebett nicht verzichten möchte, kann auf Schlafsofa oder -sessel zurückgreifen. Der Sessel Fox beispielsweise lässt sich durch das Abklappen einer Armlehne in eine Récamiere verwandeln. Werden beide Armlehnen heruntergeklappt, freut sich ein Gast auf eine entspannte Nacht mit einer Liegefläche von 80 mal 196 Zentimetern. Multitasking – das Schlagwort unserer Zeit – ist auch in der Möbelwelt angekommen.