Istanbul sei „vom Weltschmerz und ewigen Scheitern geprägt“, schrieb Orhan Pamuk einst über seine Heimatstadt; den Bosporus verbinde er jedoch „aufs Innigste mit Lebensfreude und Glück“. „Istanbul Kirmizisi“ handelt zwar von einem Autor namens Orhan, doch Regisseur Ferzan Özpetek hat kein Werk von Pamuk, sondern einen eigenen Roman verfilmt. Aber auch er spiegelt den Charakter der Metropole in einem melancholischen Drama um Sehnsucht, Schuld und Sühne.

Es geht um Orhan Şahin (Halit Ergenç), der nach Jahren nach Istanbul zurückkehrt. Hier hat er einst ein Buch veröffentlicht, eine Familie gegründet. Hier kam es aber auch zu einer Katastrophe. Nun soll er einem Regisseur helfen, ein Buch zu schreiben. Doch der verschwindet nach wenigen Tagen. Şahin bleibt nichts übrig, als zu warten – und die einst vertraute Stadt neu zu entdecken.

Auch wenn Öztepek für sein Drama kaum überzeugende Bilder einfallen, seinem Helden folgt man gern durch das berückend schöne Istanbul.

„Istanbul Kirmizisi“ TRK/I 2017, 120 Min.,
ab 6 J., R: Ferzan Özpetek, D: Halit Ergenç,
Tuba Büyüküstün, täglich im UCI Wandsbek