Hamburg. Zwei Mitarbeiterinnen wurden in Krankenhaus-Nähe missbraucht. Täter weiter flüchtig. Polizei bittet um Hilfe aus der Bevölkerung.

Die Asklepios-Kliniken wollen ihre Mitarbeiter besser vor sexuellen Übergriffen schützen. Anlass dafür sind zwei Straftaten, die sich in unmittelbarer Nähe von zwei Asklepios-Standorten ereignet haben. Wie berichtet, ist am Mittwochabend eine 35 Jahre alte Klinik-Mitarbeiterin hinter dem Parkhaus am AK Altona von einem bisher unbekannten Mann vergewaltigt worden. Bereits am 7. Januar hatten mehrere Männer eine 28 Jahre alte Krankenschwester im Lohmühlenpark am AK St. Georg missbraucht.

In beiden Fällen hatten die Peiniger ihre Opfer mit Hilferufen in die Falle gelockt (Zeugenhinweise an die Polizei: 428 65-6789). Um sie für mögliche Gefahren – auch durch Trittbrettfahrer – zu sensibilisieren, sind die rund 14.000 Mitarbeiter an den sieben Hamburger Asklepios-Standorten über die aktuelle Situation von ihren jeweiligen Häusern schriftlich in Kenntnis gesetzt worden. „Wir haben die Kollegen aufgerufen, nicht unbedacht auf Hilferufe reagieren“, sagt Asklepios-Sprecher Matthias Eberenz.

Ermittlungen laufen auf Hochtouren

„Außerdem empfehlen wir, die Nummer des Empfangtresens im Handy abzuspeichern, so dass von dort im Verdachtsfall sofort der Wachdienst verständigt werden kann.“ Sofern gewünscht, könnten die Mitarbeiter für den Weg zum Bus oder zum Auto Begleitschutz durch das Wachpersonal anfordern. Um die Sicherheitslage weiter zu verbessern, will sich Asklepios nun mit Experten der Präventionsabteilung der Polizei austauschen. Eine grundsätzlich erhöhte Gefahr im Umfeld von Krankenhäusern sieht die Polizei allerdings nicht.

Ähnliche Fälle im UKE seien „nicht bekannt“, teilte dazu auf Anfrage UKE-Sprecherin Berit Waschatz mit. „Der Sicherheitsdienst ist täglich 24 Stunden im Einsatz und sorgt von der Hauptpforte aus sowie bei Rundgängen in den Gebäuden und auf dem Gelände für die Sicherheit.“

Unterdessen laufen die Ermittlungen im Fall der Vergewaltigung am AK Altona auf Hochtouren. Nachdem eine Suche mit Mantrailer-Hunden am Donnerstagmorgen ergebnislos verlief, konzentriert sich die Polizei nun auf die Auswertung der gesicherten Spuren und der Videoaufzeichnungen rund um den Tatort. Außerdem gehen die Ermittler mehreren Zeugenhinweisen nach. Doch wie sollten sich Frauen verhalten, wenn aus einer dunklen Ecke Hilferufe zu hören sind? Ignorieren und weglaufen? „Zivilcourage ist wichtig, ebenso wichtig ist es aber, sich nie selbst in Gefahr bringen“, sagt Polizeisprecherin Heike Uhde. Ihr Tipp: 110 wählen und Passanten um Hilfe bitten.