Naturkosmetik – ein ungeschützter Begriff zum Wohle der Umwelt. Auf anerkannte Öko-Siegel achten

Vegane und Bio-Produkte erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, und zwar nicht nur Gemüse und Obst. Von Granatapfel-Augenpflege, Ringelblumen-Salbe und Sanddorn-Handcreme über Mandel-Feuchtigkeitspflege bis zu veganen Lippenstiften und Nagellacken: Im Bereich der Kosmetik gibt es mittlerweile viele natürliche Alternativen aus umweltbewusster und nachhaltiger Produktion. Aloe Vera, Arganöl, Ringelblume & Co. werden heute in der Naturkosmetik dank moderner Rezepturen und Produktionsverfahren immer häufiger verarbeitet und in großer Auswahl in Reformhäusern, Bio-Läden, Drogerien, Parfümerien und Apotheken angeboten. Was viele Verbraucher aber nicht wissen: Der Begriff Naturkosmetik ist nicht geschützt. Daher kann jeder Hersteller Richtlinien für Naturkosmetik entwickeln und seine Produkte zertifizieren lassen. Die Folge: Viele Verbraucher von Naturkosmetikprodukten lassen sich durch hübsche Abbildungen von Früchten, Blüten oder Pflanzenteilen auf den Verpackungen, vor allem aber auch durch irreführende Angaben täuschen. Das ergab auch eine Untersuchung der Verbraucherzentrale Hamburg.

Wer sichergehen will, dass nur Natürliches im Shampoo, im Duschgel oder Lidschatten verwendet wird, sollte daher auf anerkannte Siegel wie die von BDIH, NaTrue oder Ecocert achten.

Das Siegel des Bundesverbands der Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und kosmetische Mittel (BDIH) gehört zu den bekanntesten Öko-Siegeln in Deutschland. Es schreibt vor, dass die pflanzlichen Rohstoffe aus zertifiziertem ökologischem Ausgangsmaterial stammen. Der Einsatz von anorganischen und mineralischen Salzen, Säuren und Laugen sowie von Stoffen, die von Tieren produziert werden, zum Beispiel Milch und Honig, ist gestattet. Tierversuche dürfen nicht durchgeführt werden. Für die Herstellung von Naturkosmetika sind neben physikalischen Verfahren auch enzymatische und mikrobiologische Verfahren, wie sie in der Natur vorkommen, zulässig. Das Ecocert-Label für Biokosmetik wird nur vergeben, wenn mindestens 95 Prozent der pflanzlichen Inhaltsstoffe in der Rezeptur und mindestens zehn Prozent der gesamten Inhaltsstoffe aus ökologischem Anbau kommen. Und das Ecocert-Label für Naturkosmetik sieht vor, dass 50 Prozent der pflanzlichen Inhaltsstoffe in der Rezeptur und mindestens fünf Prozent der gesamten Inhaltsstoffe aus ökologischem Anbau stammen.

Natur- und Biokosmetik weltweit zu fördern und zu schützen, ist das erklärte Ziel des in Brüssel ansässigen Verbands NaTrue. Darin zusammengeschlossen haben sich führende Hersteller wie Weleda, Lavera, Primavera oder Dr. Hauschka.

Weitere Informationen:
www.kontrollierte-naturkosmetik.de